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Interview mit dem Mediziner Cihan Çelik in der FAZ "Unvorstellbar, in Ostdeutschland zu arbeiten" (Politik)

Ulrich, Sonntag, 29.09.2024, 12:54 (vor 48 Tagen) @ Eibaueristmeinfreund

Da muss man sogar noch weiter differenzieren.
Migrantische Ärzte, die nicht offensichtlich der Herrenrasse entsprechen, haben es besonders schwer.
Polen oder Tschechen sieht man ihr Nichtdeutschsein äußerlich nicht an .

Außerdem gab es da immer gewisse Berührungspunkte. Obwohl da wohl nach dem was ich Bekannten aus dem Osten gehört habe zu DDR-Zeiten durchaus auch viel Neid gab. "Die Polen/Tschechoslowaken kaufen unsere Läden leer!", ect.

Dieser Rassismus war ja nie weg.
Den gab es schon in der DDR.

Mit den Vertragsarbeitern aus Vietnam, Mosambik, Angola, Kuba, etc. ist man wohl vielfach übel umgesprungen.

Nur wurde dem im Alltag nicht widersprochen, weil es in der Nachbarschaft oder am Arbeitsplatz niemand gab, den man damit verletzen konnte.
Dieser Rassismus und das dazu einfältige Weltbild hat nun aber ein Sprachrohr bekommen.
Dieser rassistische Jargon hat in den Parlamenten und Talkshows Einzug gehalten und die etablierten haben vorerst nichts als Empörung entgegenzusetzen.

Ich muss zugeben, ich persönlich weiß vielfach nicht, was man wirksam dagegen tun könnte. Diese rassistischen Stereotype haben sich extrem tief in den Köpfen festgesetzt. Und mittlerweile schwappen sie auch in die Mitte der Gesellschaft.

Um auf den medizinischen Bereich zurückzukommen, man liest immer wieder von Erfahrungen von medizinischem und von Pflegepersonal, von denen sich irgendwelche Rechtsradikale nicht behandeln lassen.


Nach meiner Einschätzung gibt es in der AfD 2 Strömungen.
Die eine lehnt alle Menschen ab, die nicht ihren etnisch sortenreinen Vorstellungen der Herrenrasse entsprechen.
Da hilft auch nicht, wenn man hier geboren und sozialisiert wurde und sich zudem noch „deutscher“ als die Deutschen verhält.
Daneben gibt es die, die Migranten in nützliche und nutzlose einteilt.
Erstere dürfen (vorerst) hier bleiben.

Das ist definitiv so. Es gibt eine kleinere Gruppe von AfDlern mit Migrationshintergrund. Überraschenderweise in einigen Fällen auch aus Gruppen, die AfDler normalerweise "triggern". Da hat es zuletzt wohl mehrere Fälle gegeben, bei denen man diese Personen aus der Partei heraus zu mobben versucht hat.

Wer sich von beiden durchsetzt, ist eigentlich egal.

Ja.


Diese ganze Wut-und Empörungsspirale hat nach meiner Auffassung weniger mit ökonomischen als mit kulturhistorischen und soziologischen Ursachen zu tun.
Das macht es umso schwerer .
Diese Menschen haben sich eine eigene Welt, eine eigene Ilusion gebastelt, in der Gefühle Fakten klar ausstechen.

Diese Leute sägen mit Begeisterung an dem Ast, auf dem sie selbst sitzen.

Darum wirken so viele Lösungsansätze auch so ratlos.

Definitiv.


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