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Schuldenquote von 64% auf 85% (Politik)

markus, Donnerstag, 13.03.2025, 22:32 (vor 14 Stunden, 56 Minuten) @ brummbaer

Wenn die Schulden zum investieren aufgenommen werden, dann löse ich Wachstum aus, das ist vollkommen klar. Verschuldet der Stadt sich um Steuersenkungen zu finanzieren oder Renten etc. zu erhöhen ist der Effekt unklar.


Nee, ist eben nicht vollkommen klar. Ich habe ja konkret erklärt warum.


Also "erkläkt" hast du da m.E. (nahezu) gar nichts. Du hast auf einen - aus meiner Sicht potentiell tendenziösen - Monatsbericht des BMF aus der Ära Linder verwiesen (Autor bzw. zumindest verantwortlich offenbar (FDP-)Staatssekretär Wolf Reuter) und dann eine Aussage aus diesem Bericht "Länder mit Fiskalregeln und niedriger Verschuldung wachsen stärker als Länder ohne Fiskalregeln und mit hohen Schulden." mit eigener Position angereichert, die aber m.E. wenig bis nichts erklärt.


Ich halte als Erklärungsansätze für die These "(schuldenfinanzierte) staatliche Investitionen lösen Wachstum aus" mal mit dem Akzeleratorprinzip und Multiplikatoreffekt dagegen:
Wenn Deutschland (und weitere europäische Staaten) erklären zukünftig ihre Verteidigungsausgaben zu erhöhen, wird dies im Rüstungssektor zu Kapazitätserweiterungen (Maschinen und Arbeitskräfte) führen und sich damit positiv auf die wirtschaftliche Entwicklung auswirken; ceteris paribus entsteht somit Wachstum.
Dieser Maschinen- und Arbeitskräftebedarf löst dann auch Zweit- und Drittrundeneffekte bei den Arbeitnehmern aus, die vorher nicht beschäftigt waren und denen nun höheres Einkommen zur Verfügung steht, das u.a. (auch) in Konsum fließen wird und somit konjunkturbelebend wird.
Genau so ist es bzgl. des Maschinen- und weiteren Zuliefererbedarfs: Die Nachfrageerhöhung dort löst ebenfalls Wachstumsimpulse aus, da die Zulieferbetriebe ihrerseits ebenfalls Personal einstellen wird, um die Nachfrage befriedigen zu können usw.

Nur haben wir schon jetzt einen Fachkräftemangel, der sich in den nächsten 5 bis 10 Jahren durch den demographischen Wandel dramatisch verschärfen wird. Sprich: Die, die dann die Waffen für Rheinmetall herstellen, fehlen an anderen Stellen in der Wertschöpfung. Ein erhöhtes Budget bei immer kleiner werdendem personellen Angebot führt nicht zu mehr Angebot, sondern einfach nur zu höheren Preisen.

Was wir benötigen ist keine durch viele Schulden künstlich herbeigeführte belebte Konjunktur. Sinnvoller ist echtes und langfristiges Wachstum durch Unternehmen, die hier in Deutschland Geld investieren wollen. Und die lockt man mit ganz anderen Mitteln her. Da sind eher Dinge wie reduzierte Steuern für Unternehmen und weniger Bürokratie. Also exakt das Gegenteil von Ideen wie z.B. höhere Abgeltungs-, Vermögens- und Erbschaftssteuern.

Darüberhinaus müsste man deutlich mehr auf Zuwanderung setzen, wenn wir den Abgang der Boomer wenigstens ausgleichen wollen. Momentan wird eher wieder Ausländer raus gekräht.


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