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Schuldenquote von 64% auf 85% (Politik)

Pfostentreffer, Samstag, 15.03.2025, 01:01 (vor 15 Stunden, 47 Minuten) @ markus

Wir waren bei Vermögen, nicht bei Gewinnen. Das sind 2 völlig verschiedene Dinge


Ein Unternehmer sieht aber aber auch die Eigenkapitalrendite.

Das ist schon klar, da hast du völlig recht, darauf achten sie auch. Wie oben bereits geschrieben ist das eindeutig untersucht. Und sie wird immer geschlagen von Infrastruktur, guten Bedingungen, gut ausgebildeten Fachkräften etc. Ausnahmen bestätigen immer die Regel.

Warum? Weil das (bisher) mittel - langfristig eine gute Rendite beschert und vor allem gute Voraussetzungen zum wachsen, was langfristig eine gute Rendite beschert. Da schlägt die kurzfristige Sicht auf 1 oder 2 Renditepunkte fast immer.

Das wird hier ganz gut erklärt. Wenn die Rendite bei 4% liegt, die Vermögenssteuer bei 1%, dann geht direkt 25% Prozent des Gewinns an den Staat.

Was immer noch deutlich weniger wäre, als viele an Abgaben auf ihr Erwerbseinkommen haben.

Aber: Du (oder Ifo) bringst es wieder durcheinander: Die Steuern wären auf das bestehende Privatvermögen einer natürlichen Person, nicht den Unternehmensgewinn der juristischen Person. Der Unternehmensgewinn ist davon komplett unberührt. Das sind 2 komplett verschiedene Dinge.

Praxisbeispiel: Du hat dich hier als Aktienbesitzer geoutet. Weil du auf deine Aktien (falls sie mehr als 20 Millionen wert sind:-) 2 % Vermögenssteuer zahlst, schmälert das nicht den Gewinn des Unternehmens, von dem du die Aktien hälst. Ist das so verständlich?

Bei schlechter laufenden Geschäften ist der Anteil größer, bei extrem gut laufenden Geschäften wird der Anteil kleiner.

Nein. Noch einmal: Der Unternehmensgewinn der juristischen Person (dem Unternehmen) ist von den Vermögenssteuern der natürlichen Person (also z. B. den persönlichen Steuern eines ihres grössten Aktionärs) komplett unabhängig. Egal was die FDP (die du vorher verlinkt hattest) oder Ifo für Märchen erzählen.


https://www.ifo.de/medienbeitrag/2021-09-08/eine-vermoegenssteuer-koennte-toxisch-wirken-deutschland-ist-fuer

Den Artikel lese ich jetzt nicht, vom Ifo Institut halte ich (wie die meisten Ökonomen auch) überhaupt nix. Möchte hier jetzt aber auch keine Quellenkritik üben, dass hilft nicht.

Reiche und Unternehmer sind eben nicht deckungsgleich. In Deutschland sind die meisten Reichen Erben.


Erben von Unternehmern.

Und? Auch Erben von Unternehmen sind Erben.

Und im Gegensatz zu dir und mir erben sie die Vermögen, auf die ihre Eltern (die es wahrscheinlich ebenfalls schon geerbt haben) keine Steuern gezahlt haben, auch nochmal steuerfrei (wenn sie nicht komplett blöd oder extrem gute Menschen sind) . Während deine Kinder für die etwas bessere Hütte, die du leisten konntest, dick zu Kasse gebeten werden. Aber Erbschaftsteuer ist ein anders Thema.

> Hier wird niemand mit einem Angestelltenjob so reich, dass er viele Millionen vererben kann.

Niemand stimmt nicht, man denke nur an unsere Fussballmillionäre. Aber nur wenige, dass ist korrekt. Hat aber auch niemand was anderes behauptet.

Hat ja auch niemand behauptet jeder verlangt. Aber eine intakte Infrastruktur und Mitarbeiter, die von ihrem Gehalt tatsächlich leben können, haben für den Unternehmer sehr viel mehr und stärkere Vorteile.


Naja, alle Arbeitnehmer haben es selbst in der Hand.

Das ist eine rein ideologische Antwort die absolut gar nichts mit dem Thema zu tun hat. Es geht aber um volkswirtschaftliche Effekte.

Sie können sich organisieren und gute Gehälter erzwingen.

Darum geht es überhaupt nicht. Aber egal, dann ersetze ich "Mitarbeiter, die von ihrem Gehalt leben können" durch "rechtliche Sicherheit". Ist immer noch genauso richtig und zeigt dir vielleicht, dass es nicht um ideologische Kämpfe geht, sondern volkswirtschaftliche Effekte. Oder würdest du dein Unternehmen von der Schweiz nach Uganda verlegen, weil du nächstes Jahr 2 Renditepunkte mehr an Vermögenssteuern in der Schweiz zahlst? Nein, würdest du nicht.

Wenn du inhaltlich etwas tiefer über solche Zusammenhänge lernen möchtest, empfehle ich die Standardliteratur für die ersten beiden Semester Makroökonomie oder Ökonometrie (was allerdings schon sehr mathelastig ist und dementsprechend hohe mathematische Vorbildung benötigt. - im Gegensatz zu den Makro-Grundlagen, das ist deutlich leichter bekömmlich und in diesem Fall auch wahrscheinlich Erkenntnisreicher). Dann fällt man nicht so leicht auf so einfache Täuschungen herein.


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