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[Klima] FFF 20.09.2019 (Sonstiges)

Schleicheisen, Anner Rur ohne "h", Freitag, 20.09.2019, 13:28 (vor 2293 Tagen) @ Copperfield


Investieren würde ich erstmal in mehr und bestenfalls kostenlosen ÖPNV.

Das ist für mich so ein typisches "Städter Argument :-)

Nur ca. 30% der Bevölkerung lebt in Großstädten mehr als 100.000 Menschen. Heisst: der Rest lebt im "Ländlichen Raum". ICh auch. weil ich es gern ruhiger hab. Viele aber auch deshalb, weil sie sich eben Mieten oder Häuser in Grosstädten nicht leisten können oder eben so nicht leben wollen.

In diesen Strukturen ist ÖPNV, mindestens so wie wir ihn jetzt kennen, aber nicht sinnvoll zu machen.


Ausbau der erneuerbaren Energien und mittelfristig auch Energie-Speicher (in welcher Form auch immer).

DAS ist für mich der springende Punkt: in welcher Form auch immer...

Man müsste mal. Macht es aber nicht- weil nichts zu Ende gedacht wird.

ZB Windenergie: manche wollen das, andere nicht. Also werden Regeln erlassen. Und es wird geklagt. Daraufhin gibt es noch mehr Regeln. Und nachher funktioniert gar nichts mehr.

Beispiel: ein Bauer baut für saumässig viel Geld bei uns in der Ecke eine Windkraftanlage- bereits vor 7 Jahren. Auf einem Hügel wo es ziemlich windig ist.

Problem: er hat ja keine Kontrolle über seine Stromeinspeisung. Die hat die Westnetz, nach dem EEG ja aus der RWE ausgegliedert damit man Stromerzeugung und Distribution trennt. Und die sind natürlich GANZ anders als das RWE...

Windrad meldet also Westnetz dass es nun Einspeisen könnte. westnetz sagt dass es leider grad keinen Bedarf hat. Und dann bleibt das Rad stehen während RWE seine "Grundlast" aus den Braunkohlekraftwerken einspeist.

Nach dem EEG Gesetz hätte der Winbauer ein Anrecht in wenigstens 20% seiner Bereitschaftszeiten einzuspeisen. In der Realität waren es nur 4%. Dagegen hat er geklagt. Westnetz hat argumentiert dass er halt an einer ungünstigen Stelle des Netzes wäre und sich dort der Ausbau nicht lohnen würde, man hat sich auf eine Ausgleichszahlung geeinigt.

Hab ich von gehört und Kontakt mit ihm aufgenommen um dann aus dem Strom wenigstens ein bisschen H2 oder CH4 (= Methan) zu machen- wenn die Dinger da eh schon stehen können sie ja auch arbeiten und das Bäuerchen ein bisschen Geld verdienen.

Fand er klasse, war er auch schon selber drauf gekommen. Er bekommt nur keine Genehmigung das dafür notwendige Wasser zu verbrauchen...

Und deshalb geht es mit der Windkraft auch nicht voran- alles halbgar und nicht zu ende gedacht und damit nichts als Verschwendung von Ressourcen, Geld und Material.

Wir werden dadurch aber kein 3. Welt Land wenn ich anstatt mit meine SUV in die Innenstadt mit der S-Bahn oder Bus fahre. Das z. B. jeder ein Auto (die meisten ja 2) haben das 90 % seiner Zeit Platz wegholt und rostet ist ein Witz. Das ist Geld, Platz und Ressourcen Verschwendung. Und sowas werden wir uns bei steigender Bevölkerung nicht mehr leisten können.

Hierzulande wächst die Bevölkerung ja gerade nicht mehr sondern überaltert aber das ist ja wieder ein anderes Thema :-)

Das Problem aus meiner Sicht: wir haben ein wirtschaftssystem was immer noch auf industrielle Produktion ausgelegt ist und dafür braucht es Wachstum und zwar ständig.

Hat man kein Wachstum setzt man eine Spirale in Gang die man mindestens derzeit nicht beherrscht.

Das hat man bereits in den 80igern, als ich mal ein bisschen herumstudiert habe, als "Probleme der postindustriellen Gesellschaft" bezeichnet.

Man dachte damals, dass analog zur industriellen Revoloution es eine "postindustrielle Revoloution" geben würde in der der Dienstleistungssektor den Grossteil der Beschäftigten stellt die nicht mehr notwendigerweise in dem Umfang arbeiten wie wir das heute kennen.

Nur: in die Richtung denkt heute kaum einer. Noch nichtmal hierzulande wo das wichtig und vielleicht noch am ehesten möglich wäre.

Die Länder, die grad erst mal "richtig" industrialisieren wie zB der ehemalige "Ostblock", die asiatischen Schwellenländer und natürlich gerade auch China machen das im Zeitraffer durch was wir in den letzten 150 Jahren getrieben haben.

Und mit denen wird man auf absehbare Zeit über solche Themen nicht reden können.

Was aber eben auch gar nicht möglich wäre weil ja noch nichtmal wir wissen wie es denn gehen soll.

Heisst: einfache Antworten gibt es nicht und wie "die Bevölkerung" "Einschnitte" an der wahlurne kommentieren würde wenn die Arbeitslosenquote mal bei über 10% liegt wollen wir uns anhand der letzten Wahlergebnisse lieber nicht ausmalen...


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