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Weihnachtsmärkte (Corona)

markus, Donnerstag, 02.12.2021, 11:23 (vor 847 Tagen) @ Lutz09

Wundert mich wirklich, dass anscheinend überhaupt nicht zur Diskussion stand/steht, die Weihnachtsmärkte zu schließen (außer in den Bundesländern, in denen sie eh schon dicht sind).

Rein emotional betrachtet finde ich das gut, frage mich aber trotzdem, was die Verantwortlichen darüber denken.

Brechend volle Innenstädte zur Weihnachtszeit mit Menschen dicht an dicht in Glühweinbuden erzeugen im Endeffekt genau die Bilder, die jetzt in Fußballstadien und Clubs/Discos nicht mehr erlaubt sind.
Dazu hört man hier in der Region in den letzen Tagen regelmäßig Meldungen, dass kleinere Weihnachtsmärkte, in Stadtteilen und organisiert von Vereinen und Initiativen, abgesagt werden, weil den Veranstaltern das Risiko zu groß ist. Aber die innerstädtischen Weihnachtsmärkte in Fußgängerzonen, die ja im Endeffekt heutzutage eher einer Kirmes gleichen, laufen fröhlich weiter.

Kann man in Bezug auf Kontaktbeschränkungen und nüchtern betrachtet ziemlich fragwürdig finden.


Oft werden Weihnachtsmärkte abgesagt, weil die Organisatoren den finanziellen Aufwand nicht stemmen können, um die Märkte zu kontrollieren.

Menschen sind nun einmal soziale Wesen (mit Ausnahmen), die gerne mit anderen zusammen sind. Sie treffen sich dafür in den eigenen vier Wänden, und damit in einem völlig unkontrollierbaren privaten Raum. Was epidemiologischer Sicht ziemlich schlecht ist. Denn man weiß inzwischen, dass dort die Infektionsgefahr am größten ist.
Genauso weiß man, dass im Freien die Infektionsgefahr verschwindend gering ist. Und es bis heute keinerlei Evidenz gibt, dass Freiluftveranstaltungen Superverbreitungsereignisse wären. Es ist ein Raum, der sich zumindest einigermaßen kontrollieren lässt.

Man ist demnach gut beraten, Weihnachtsmärkte, vor allem unter unter 2G Bedingungen, stattfinden zu lassen. Und Menschen nicht dorthin zu drängen, wo Infektionen garantiert stattfinden werden.

Der Zusammenhang ist nicht zwingend gegeben. Es gibt hier keinerlei Evidenz. Nur weil sich fünf Leute nicht mehr auf dem Weihnachtsmarkt die Kante geben können, verlagern sie das Ganze noch lange nicht in private Räumlichkeiten. Zumal vielen bekannt sein dürfte, dass es zuhause in geschlossenen Räumlichkeiten gefährlicher ist und private Besuche ohnehin schon deutlich reduziert werden. Schon allein ein 2G Weihnachtsmarkt führt zu einem deutlich Besucherrückgang. Aber das allein reicht offenbar nicht aus.

Kritisch bei Weihnachtsmärkten wird zudem die An- und Abreise sein. Zusammen im PKW oder in Bahn ist halt nicht mehr „im Freien“. Und gerade bei den größeren Weihnachtsmärkten kommen viele von außerhalb. Bekannte Superspreader Ereignisse gibt es schon lange nicht mehr. Und dennoch gibt es so viele Infektionen. Irgendwo müssen all diese Infektionen ja herkommen.

Letztendlich ist es auch eine Frage der Priorisierung. Wenn man offensichtlich die Anzahl der Kontakte reduzieren muss, um wieder Herr über die Lage werden zu können, dann ist es schon richtig, dass man zunächst im Freizeitbereich beginnt und erst später Arbeits- und Bildungsstätten einschränkt. Umgekehrt zuerst Schulen einzuschränken will man jetzt nicht mehr tun. Und es ist leider keine Option einfach gar nichts zu tun.


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