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Kritische Phase (Politik)

Ulrich, Dienstag, 31.05.2022, 20:37 (vor 697 Tagen) @ Davja89

spiegel.de/politik/russland-sanktionen-der-eu-gipfel-der-zerrissenheit-a-ff8b8d90-530b-4310-bf57-4677ba0a8e7d

Aktuell sehr kritische Phase im Krieg für Europa.

-Russen erringen deutliche Erfolge im Militärischen Bereich.

"Deutliche" Erfolge sind das nicht. Russland hat alle verfügbaren Kräfte in einem kleinen Bereich im Donbass zusammengezogen und versucht dort, noch von der Ukraine gehaltene Städte zu erobern. Dabei geht man mit unglaublicher Brutalität vor, man setzt auf Bombardierungen mit Artillerie, Raketenartillerie und aus der Luft. Die ukrainischen Verteidiger erleiden dabei hohe Verluste. Aber auch die russischen Streitkräfte gehen hohe Risiken ein. In der letzten Woche soll ein russischer Luftwaffengeneral von der ukrainischen Armee abgeschossen worden sein, als er mit einer SU-25 einen Angriff flog. Von offiziellen britischen Stellen konnte man hören, dass die Verluste an Offizieren bei den russischen Streitkräften generell hoch wären. Russland rückt vor. Aber man zahlt auch auf russischer Seite für begrenzte Geländegewinne einen hohen Preis. Man will wohl unbedingt den gesamten Donbass erobern um so nach außen erklären zu können, man habe sein Kriegsziel erreicht. Dafür hat man aber die Truppen in anderen besetzten Teilen der Ukraine ausgedünnt. Das könnte von der ukrainischen Armee durchaus ausgenutzt werden.


-Sanktionen greifen nicht wie erhofft.

Das deckt sich nicht mit dem, was man an anderer Stelle lesen konnte.


-Energie Embargos werden wohl eher nicht kommen.

Dass ein schnelles Energieembargo nicht kommen würde, war von Anfang an klar. Aber bis zum Ende des Jahres werden die Rohölimporte aus Russland in die EU auf zehn Prozent der Mengen herunter gefahren, die vor der russischen Invasion importiert wurden.


-Die Zustimmung der Bevölkerung bröckelt (Beispiele Frankreich und Italien).

Auch das ist nur eine "gefühlte" Wahrheit.


Aktuell sieht es nach einer Lose Situation für alle aus. Die Europäer wirken nicht einig und in der Bevölkerung kommen jetzt langsam die Folgen an, die Ukrainer sind sowieso Opfer dieses Krieges und Russland wird langfristig auch ernormen Schaden nehmen. Eigentlich kommen nur die USA und China einigermaßen unbeschadet aus der Situation aktuell.

Bin gespannt wie es weiter geht aber befürchte wir können uns auf einen monatelangen Abnutzungskrieg einstellen. Dazu die wirtschaftlichen Folgen auf dem ganzen Kontinent.

Eine Einigung wird immer schwieriger so höher die Verluste werden. Ein Unentschieden nimmt man mit 10.000den Verlusten eher weniger gerne an.
Ziemlich festgefahren das ganze und irgendwie scheint niemand eine wirkliche Idee zu haben außer so lange durchhalten bis die andere Seite aufgibt.

Alles in allem ist der Spiegel-Artikel ausgesprochen schwach. Was soll die Forderung nach "Führung" durch die EU? Der Autor weiß ganz genau, dass man für viele Entscheidungen Einstimmigkeit benötigt. Blockiert Orban, dann kann man ihn nicht mit Gewalt zwingen. Aber wie sehr er sich tatsächlich durchgesetzt hat, bleibt abzuwarten. Da gehen die Meldungen deutlich auseinander.

Eine meiner Meinung nach gute Zusammenfassung zum Ölimport gibt es hier: https://www.sueddeutsche.de/politik/podcast-nachrichten-oelembargo-eu-russland-1.5595027

Objektiv betrachtet haben Ungarn, die Slowakei und Tschechien ein massives Problem, falls sie vom Ölimport aus Russland abgeschnitten werden. Es gibt aktuell keine Pipelines aus Richtung Westen, man müsste die Staaten per Kesselwagen, etc. versorgen. Mengenmäßig geht zudem recht wenig russisches Rohöl in diese drei Staaten. Deutschland und andere EU-Staaten importier(t)en deutlich mehr.


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