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Kritische Phase (Politik)

Ulrich, Mittwoch, 01.06.2022, 10:08 (vor 696 Tagen) @ Davja89

Zum Militärischen:

Bin da absolut kein Experte muss mich da also auf das Verlassen was die klassischen deutschen Medien so berichten. Da ist der Tenor das es doch besser läuft jetzt für die Russen. Es geht mir auch vor allem um eins: Eine Militärischer Erfolg der Ukraine im Sinne von der Befreiung des Ostens ist noch sehr weit weg. Eine Patt Situation wirkt sehr wahrscheinlich.

Dass es auch bei einem erfolgreichen Widerstand der Ukraine aller Wahrscheinlichkeit irgendwann zu einer Art Patt-Situation kommen würde, war von Anfang an die Aussage der Militärexperten. Wenn sich Verteidiger irgendwo richtig "eingegraben" haben, dann benötigt man eine deutliche Überlegenheit, um sie zurückzudrängen.

Zur aktuellen Situation im Donbass: Ukraine-Karte aktuell - Letzte Bastion in Luhansk kurz vor dem Fall (ZEIT)

Man vermutet auch taktische Gründe für das Zurückweichen der Ukraine. Russland konzentriert aktuell alle Kräfte auf den Donbass. Deshalb hat man andere Frontabschnitte entblößt. Statt alle Kraft für die Verteidigung der Städte im Donbass aufzubieten könnte die Ukraine versuchen, die Russen im Süden bei Cherson zurückzudrängen.

Zu den Sanktionen:

Naja natürlich schaden die Sanktionen Russland. Auch jetzt schon. Aber sie müssten so hart Eingreiffen das es zum Regim Wechsel kommt in unserem Sinne (ein Demokratischer Nachfolger). Davon scheinen wir ebenfalls noch sehr weit weg zu sein. Der Krieg muss diesen Sommer enden und nicht in 18 Monaten.
Nebenbei gesagt haben auch viele Länder und Unternehmen nicht aus Überzeugung mitgemacht. Sondern weil der Weltweite Druck enorm war. Das normalisiert sich aber jetzt schon und das Intressse wird über den Sommer weiter abnehmen. Eine Menge Leute werden wieder auf ihre eigenen Vorteile schauen.

Dass man durch Sanktionen kurzfristig kein Einknicken Russlands erreichen kann, war allen Akteuren klar. Selbst wenn man sofort das vielfach geforderte Gas- und Ölembargo verhängt hätte, dann hätte das den Krieg nicht gestoppt, die EU aber sehr wahrscheinlich in eine beispiellose Rezession getrieben. Weite Teile der russischen Militär-Maschinerie sind autark. Die viel gepriesenen "neuen" Waffensysteme sieht man so gut wie gar nicht, statt dessen vor allem Material aus Sowjet-Zeiten. Ich habe vor ein, zwei Tagen bei Twitter gelesen, dass die russischen Umsatzsteuer-Einnahmen im April dieses Jahres verglichen mit dem Vorjahresmonat extrem eingebrochen seien. Leider habe ich dazu noch keine Bestätigung bei einer etablierten Quelle gefunden. Aber trotzdem bin ich sicher, das ganze wirkt. Und richtig problematisch wird es für Russland, wenn Ersatzteile ausgehen.


Zu den Embargos:

Ja vor allem weil da wirklich die Chance besteht das wir uns mehr Schaden als Russland. Das wäre nun wirklich nicht in Sinne des Erfinders.

Das hat man bisher erfolgreich vermeiden können.


Zur Bevölkerung:

Das sehe ich tatsächlich anders. Ist ja immer Subjektiv aber bei vielen normalen Bürgern ist der Krieg doch kaum noch Thema. Sondern eher die enormen Wirtschaftlichen Folgen. Da spürt man schon das da viele vor allem wollen das der Mist endet, egal wie. Das muss erstmal nix bedeuten, da die Regierung nicht regieren sollte nach Umfragen. Langfristig müssen die Leute aber schon zu harten Einschnitten bereit sein. Ansonsten hält das keine Regierung über Monate durch.

Auch wenn das ganze nicht mehr das "große" Gesprächsthema ist, so ist dem ganz überwiegenden Teil der Bevölkerung ganz genau klar, wer verantwortlich ist. Man sollte die Schreihälse von der AfD und aus Teilen der Linken nicht für repräsentativ halten.

Verhandlungen:

Wäre aber die einzige Lösung Kurz- bis Mittelfristig diesen Krieg zu beenden oder zumindest zu beruhigen. Ein Sieg Russland wirkt ausgeschlossen. Ein Sieg der Ukraine in diesem Jahr ebenfalls. Ein Regimwechsel in nächster Zeit genauso. Also bleibt nur weiter kämpfen bis alles kaputt ist oder eine Einigung. Wenn sich im Westen alle Eining sind das das noch bis nächstes Jahr so weiter gehen soll und die ganzen Wirtschaftlichen Probelem ebenfalls dann ist ja gut. Glaube aber eher das viele Denken wir liefern jetzt noch 5 Panzer und dann wird Putin bald weg sein. Das ist aber leider keine ernsthafte Politik. Man kann nicht nach Wünschen und Hoffnungen agieren. Sondern muss gucken wie man aus dem beschissenen Ist-Zustand der Situation einen Soll-Zustand herausfiltern der realistisch ist und er Region Frieden bringt.

Echte Verhandlungen kann es erst nach einem Waffenstillstand geben. Und von dem ist Russland noch weit entfernt.


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