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3 Monate Krieg in der Ukraine - Tendenz abesehbar wer gewinnt? (Politik)

Goalgetter1990, Freitag, 03.06.2022, 10:56 (vor 694 Tagen) @ FliZZa
bearbeitet von Goalgetter1990, Freitag, 03.06.2022, 11:13

Gibt es eigentlich schon Abschätzungen, ob die Ukraine den Krieg gewinnen wird?
Nachdem der Vorstoß rund um Kiew erfolgreich zurückgeschlagen wurde hatte ich ja doch einige Hoffnungen, dass Russland das Ding gehörig in den Sand setzt.
Seit sie sich aber auf den Osten konzentrieren scheint das ganze ja einigermaßen für die Russen zu laufen. Sie kommen zwar sehr langsam voran, aber es geht dann doch leider vorwärts.

Man liest ja auch immer von den großen russischen Verlusten. Im Gegenzug wird ja aber auch die ukrainische Armee viel Gerät verlieren, nur dass das - zumindest bei mir - quasi gar nicht ankommt.
Können sie das noch lange durchhalten und evtl. irgendwann alles zurückerobern? Oder ist da eher bald der Punkt erreicht an dem die Defensive zusammenbrechen wird?

Am Ende vom Tag kann dir das niemand genau sagen, dafür spielen zu viele militärische und politische Faktoren eine Rolle. Man kann allerdings einige Voraussagen treffen.

- Solange aus dem Westen Waffen fließen, wird die ukrainische Defensive nicht zusammenbrechen. Rein Soldaten-mäßig ist die Ukraine (aktuell inklusive den Freiwilligeneinheiten, Paramilitärs und Territorialverteidigung ca. 700.000 Mann) den Russen weit überlegen. Es fehlt nur (nach wie vor) massiv an relevantem Material. Ich rechne weder damit, dass die ukrainische Defensive zusammenbricht, noch, dass die russische Defensive zusammenbricht.

- Die aktuelle Strategie ist, so hart das klingt, die Russen im Donbass auszubluten. Wenn es bei den Russen an einem fehlt, dann an Soldaten, und die Russen schmeißen aktuell alles was sie haben rein. Wenn diese Kampagne abgeschlossen ist, stellt sich die Frage, ob die Russen nachwievor Offensiv-Kapazitäten entwickeln können.

- Man darf Richtung Juli/August/September - sobald alle MLRS, Artillerie, Flugabwehr & Flugzeuge eintreffen - mit einer mehr oder weniger großen ukrainischen Gegenoffensive rechnen. Wo die dann ansetzt (im Osten, im Süd-Osten oder im Süden), kann keiner sagen.

- Die Frage ist, was Russland dann macht. Massenmobilisierung würde Zeit brauchen und ist auch politisch nicht gewollt. Aktuell zieht man aus Syrien Wagner-Söldner und Offizierskräfte ab, um sie in die Ukraine zu bringen.

- Auch ist unklar, wie viel High-Tech Waffen (bspw. Cruise-Missiles, Drohnen oder High-End Panzer) die Russen in der Hinterhand haben, und ob durch die Sanktionen (bspw. die Sanktionen auf High-Tech/Chip Importe) die Herstellung aktuell in relevantem Ausmaß behindert wird. Beim Gerät gibt es Anzeichen von Problemen (aktuell werden sehr (!) alte T62 Panzer an die Front gebracht). Der größte Rüstungsbetrieb "Uralwagonsawod" hat angeblich seine Produktion einstellen müssen: https://www.rnd.de/politik/krieg-in-ukraine-russland-stoesst-bei-reparatur-von-panzern-an-grenzen-G64FHYN3ZBDOXBRECDJJISDGYY.html

- Andererseits: Es ist unklar, wie schlagfertig die Ukrainische Armee in der Offensivbewegung ist (insbesondere da man eben nicht die Armada an Flugzeugen hat).

Dementsprechend kann es in die eine oder andere Richtung gehen.


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