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Bericht: Nato will keine Kampfpanzer an Ukraine liefern (Politik)

Blarry, Essen, Sonntag, 12.06.2022, 21:56 (vor 684 Tagen) @ Ulrich
bearbeitet von Blarry, Sonntag, 12.06.2022, 22:02

Grundsätzlich ist ein mittelmäßig gepanzertes Fahrzeug erstmal besser, als auf der Pritsche eines ungeschützten LKW in den Einsatz zu fahren.

Was der Thread seit seiner Entstehung ignoriert hat, ist die Bürokratie. Nach Angaben der OECD sind in der Ukraine im Straßenverkehr Fahrzeuge bis 44 Tonnen zugelassen, mit Ausnahmen nach oben für vielachsige und implizit Kettenfahrzeuge. Die Kampfpanzer der Ukraine - T-64, T-72, T-80 - bringen es auf 38 bis 46 Tonnen, gehen also gerade noch klar. Bei der PzH 2000 wird es mit 49 Tonnen bereits haarig. Und die spanischen Leo 2A4 kommen auf 55 Tonnen. Da wirds dann kritisch, und es kommen taktische und operative Einschränkungen auf: deine neuen Panzer machen es dem Rest der Truppe schwierig, wenn sie hinter sich zerschepperte Straßen hinterlassen. Jedes Mal per Zug verlegen zu müssen ist auch nicht hilfreich. Bei den Panzerhaubitzen mag es nebensächlich sein, die 30 Kilometer hinter der Front hocken und alle soundsoviele Schuss zum Schutz vor Artillerieunterdrückung ein paar Hundert Meter verschieben. Aber Kampfpanzer müssen manövrieren können, und dazu gehört unweigerlich Bewegung.

Wer weiß, vielleicht wäre aufgrund der spezifischen Situation und Kriegslage eine Ausstattung leichter gepanzerter, flexibel einsetzbarer Fahrzeuge sinniger. Kampfpanzer erfordern einen riesigen Rattenschwanz an Unterstützungseinheiten und gut ausgebildeter Infanterie um sich herum, um nicht reihenweise geknackt zu werden (und die Russen zeigen gerade, wie man es nicht machen sollte). Wenn man das alles nicht ohne Zweifel zur Verfügung stellen kann, ist ein M113 mit einer TOW aufm Dach nicht immer eine schlechtere Alternative.

Sind die Lieferungen eigentlich als Ersatz für Verluste geplant, oder sollen damit komplett neue Verbände aufgestellt werden? Das ist nochmal eine wichtige Unterscheidung.


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