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Lieferkettengesetz (Politik)

Sascha, Dortmund, Sonntag, 09.06.2024, 13:24 (vor 131 Tagen) @ Abseits

Noch ein anderer Punkt speziell was Ausbeutung angeht: auch das ist für mich in der Realität nicht alles schwarz und weiß.

Nehmen wir mal Kinderarbeit: natürlich ist das scheiße und abzulehnen. Aber sie ist in Teilen der Welt Realität und die Kinder tun das, weil sie ihre Familien mit ernähren müssen.

Wenn ich als einzelnes Unternehmen mitbekomme, dass ein Vorlieferant Kinder beschäftigt, müsste ich ihn dazu drängen, darauf zu verzichten. Und dann? Die Kinder werden sich andere Arbeit suchen, weil sie es müssen. Wäre es im ersten Schritt dann nicht eigentlich besser, wenn ich den Lieferanten dazu bringen würde, einen halbwegs gerechten Lohn zu zahlen und Mindeststandards an Arbeitsschutz einzuhalten?


Die Frage ist dann, möchten Unternehmen überhaupt mitbekommen, dass ihre Lieferanten Kinder beschäftigen und wie wollen sie den Lieferanten freiwillig dazu bringen, dass er einen halbwegs gerechten Lohn zahl und Mindeststandards einhält?

Okay, das europäische Unternehmen zahlt für die Lieferungen etwas mehr Geld und bekommt dafür einen Fair-Trade-Sigel. Ist dieses Fair-Trade-Sigel in Deutschland erfolgreich? Ich verstehe aber deinen Punkt.

Natürlich müssen langfristig auf globaler Ebene Gründe für Kinderarbeit beseitigt werden, aber wäre es bis dahin nicht sinnvoller, wenigstens für annehmbare Verhältnisse zu sorgen, statt sie einfach da hin zu verdrängen, wo man sie gar nicht mehr sieht?


Langfristig auf globaler Ebene Gründe beseitigen. Das sind Wörter, die Politiker nutzen, wenn sie erst einmal nicht tun möchten.

Wie soll es sonst gehen? Das alles ist doch das Ergebnis einer langfristigen Entwicklung im Kapitalismus. Das wieder umzukehren, kann kein einzelnes Unternehmen schaffen und es wird viele, viele Jahre brauchen.

Ich würde mir das auch anders wünschen und habe große Zweifel, dass überhaupt Interesse daran besteht, die Verhältnisse tiefgreifend zu ändern - aber ich wüsste nicht, wie es prinzipiell anders gehen würde.


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