schwatzgelb.de das Fanzine rund um Borussia Dortmund
A- A+
schwatzgelb.de das Fanzine rund um Borussia Dortmund
Startseite | FAQ | schwatzgelb.de unterstützen
Login | Registrieren

Besonders schlimm die Hetzkampagne von Springer (Sonstiges)

Alones, Freitag, 03.05.2019, 12:49 (vor 2432 Tagen) @ hardbreak

Wir leben heute schon massiv über unsere Verhältnisse und dabei ist Wohlstand bei 90 Prozent der Weltbevölkerung noch gar nicht angekommen

Ich muss mich schon sehr wundern, was hier los ist. Hat Kühnert jemanden umgelegt? Nein, er hat sich dazu erdreistet, mal völlig neue Konzepte für unsere Gesellschaft vorzuschlagen. Wobei das andere auch schon längst haben. So neu ist die Idee jedenfalls nicht. Solche Debatten sind längst überfällig.

Gleich vorweg: Ich bin kein Fan von Kühnert. Ich halte ihn für einen Apparatschik der schlimmsten Sorte. Links blinken, aber im Zweifel alles mittragen, was der Vorstand vorgibt. Wer sich vor der Radikalität Kühnerts fürchtet, der hat auch Angst davor von fliegenden Einhörnern aufgespießt zu werden. Das ist billiges Politiktheater, mehr nicht.

Ansonsten steht uns mit dem Klimawandel die wahrscheinlich größte Katastrophe in der Geschichte der Menschheit bevor. Der Planet wird die Menschheit überstehen, aber die Menschheit kann es nicht ohne den Planeten gehen (Science Fiction-Träume mal ausgeklammert). Der Kapitalismus wird dazu führen, dass am Ende nur noch ein Wüstenplanet übrig bleibt. Ein System, dass ständig mehr Wachstum braucht, ist einfach nur krank. Wir brauchen dringend mehr Nachhaltigkeit, Umweltschutz sowie eine Begrenzung der menschlichen Gier. Und hier regen sich manche darüber auf, dass ihre Aktienpakte von BMV irgendwann nichts mehr wert sein könnten. Was ist schon die Zukunft unseres Planeten sowie nachfolgender Generationen im Vergleich zu einem BMV-Aktienpaket? Einige haben immer noch nicht den Schuss gehört. Eure krankhafte Gier ist schuld daran, dass hier so langsam alles vor die Hunde geht. Hauptsache immer mehr, mehr, mehr. C. Lindner wäre stolz auf euch.

Mal angenommen, alle deutschen DAX-Unternehmen würden verstaatlicht, oder in den Besitz der Belegschaft übergeben bzw. in eine Mischform (50% fließt in einen Staatsfond, 50% geht an die Belegschaft), anstatt in die Hände von irgendwelchen Shareholdern. Stünde dann plötzlich der Weltuntergang bevor? Was für eine absolute Horrorvorstellung. Die Menschen würden nicht mehr arbeiten und nur noch faul in der Kantine abhängen. Schließlich werden Menschen ja auch faul, wenn sie plötzlich angemessen für ihre Arbeit entlohnt werden. Und noch schlimmer: die Arbeitnehmer könnten selbst entscheiden, wer ihr Unternehmen führen und wie viel diese Person verdienen soll. Bloß keine Freiheit und Demokratie. Denn das ist absolutes Gift für die Wirtschaft.

Spinnen wir das Ganze noch ein bisschen weiter. Was wäre, wenn die Menschen sagen würden "Wir wollen eure Drecksschleudern nicht mehr"? Plötzlich wären BMW & Co. gezwungen nur noch E-Autos herzustellen. Oder noch besser: das Ende des Individualverkehrs wird eingeleitet. Und was wenn dann noch jemand auf die Idee völlig verrückte Idee kommen würde, nur noch das zu produzieren, was auch wirklich gebraucht wird? Wir müssten alle sterben. Denn es ist ja wissentschaftlich erwiesen, dass der Deutsche sofort tot umfällt, wenn er mal ein paar Monate auf sein Auto warten muss. Ebenso ist es ein Fakt, dass die Wirtschaft bei uns komplett zusammenbricht, wenn es plötzlich kein arabisches Blutgeld mehr gibt, das in deutsche Unternehmen investiert werden könnte. Übertriebene Moralvorstellungen waren schon immer hinderlich. Und überhaupt: Denkt denn niemand an die armen Aktionäre? Nicht, dass diese Leute irgendwann auch noch einer ehrlichen Arbeit nachgehen müssten... Die Straßen wären plötzlich voll von Hütchenspielern, Wahrsagern und Taschendieben, wenn man diese Leute auf die Gesellschaft loslassen würde.

Wir sollten uns schon mal die Frage stellen, wie die ideale Gesellschaft der Zukunft aussehen könnte. Meine Vorstellung sieht in etwa so aus: kostenslose Gesundheitsversorung, Grundnahrungsmittel und Energie für alle. Der Großteil der lästigen Arbeit wird von Robortern gemacht und alle partizipieren gleichermaßen davon. Alles regional, dezentral und nachhaltig organisiert. Dennoch darf sich jeder, der dazu Lust hat, unternehmerisch betätigen. Nur gibt es eine Mindestsicherung, die auch den Namen verdient und es gibt eine Obergrenze. Keine Gesellschaft dieser Welt braucht Milliadäre, deren einziger Lebensinhalt darin besteht im Überfluss zu leben sowie immer mehr Kapital sowie Besitz zu akkumulieren. Dennoch soll derjenige, der etwas geleistet hat, auch von seinem Erfolg profitieren dürfen. Nur eben verhältnismäßig. Ja, das wäre wohl wahrlich der Weltuntergang. Zumindest im Auge der Ausbeuter.


Antworten auf diesen Eintrag:



gesamter Thread:


1518046 Einträge in 16313 Threads, 14351 registrierte Benutzer Forumszeit: 29.12.2025, 19:29
RSS Einträge  RSS Threads | Kontakt | Impressum | Nutzungsbedingungen | Datenschutzerklärung | Forumsregeln