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Tote, Vermisste und noch nicht Identifizierte im Ahrtal (Sonstiges)

Philipp54, Mittwoch, 04.08.2021, 18:22 (vor 997 Tagen) @ Reviewer
bearbeitet von Philipp54, Mittwoch, 04.08.2021, 18:38

Danke Dir für die Eindrücke.

Meine reine Vermutung ist, dass der Landrat in Gesprächen mit verschiedenen Stellen wie bspw. der Feuerwehr, der gleichen Meinung gewesen ist oder zumindest diese Stellen nicht dringend darauf gedrängt haben, zu reagieren.

Das wird sicher aufgearbeitet werden, was kommuniziert und abgestimmt wurde. Juristisch, aber auch, um daraus zu lernen.

Beim Jahrhunderthochwasser 2016 ist niemand umgekommen.

War nicht die Pegelprognose, in der zwischenzeitlich auf 4m (?) nach unten korrgiert wurde, schon überm Pegel vom 2016-Hochwasser?

Ins Blaue rein für eine mögliche Denke..."puh Glück gehabt, ist nicht so schlimm gekommen, wie die Prognosen waren. Der Kelch geht an mir vorüber."

Abends um 23.00 Uhr eine solche Entscheidung zu treffen, sollte mE eine Teamentscheidung sein oder zumindest den Rückhalt von mehreren Stellen beinhalten.

Rückblickend lässt es sich einfach kritisieren, aber ich frage mich, ob aus rein praktischen Gründen es nicht besser ist, um eine Uhrzeit zu warnen wo die meisten Bewohner wach sind.

Rückblickend hast Du ja recht. Ich habe mit Leuten gesprochen, die schon um 22.00 Uhr im Bett lagen. Mit Leuten, die um 23.00 Uhr mit der Zahnbürste im Mund aus dem Fenster guckten und sich dennoch ins Bett legten. Mit dem Bewußtsein, dass Auto in der Tiefgarage ist hin.
Was mich rückblickend sehr stutzig macht ist, dass Roger Lewentz Mi oder Donnerstag sagte, dass konnte keiner voraussehen. War das ein Schutz für den Landrat oder gab es eine Kommunikation des Ministeriums mit den örtlichen Stellen? Jedenfalls war er bis 19.30 Uhr mit im Krisenstab um den Landrat und den Brandschutzmeistern. Die Stimmung könnte wie ich vermutet habe, allgemein ziemlich unbekümmert gewesen sein. Für mich klingt die Aussage, "Ich hatte das Gefühl, die haben alles im Griff" sehr dafür. Manu Dreyer hat danach die Kommunikation mit den Medien und Bevölkerung fortgesetzt. Den Innenminister sehe ich weniger in der Öffentlichkeit. Die FDP will Seehofer als Verantwortlichen mit rein ziehen.

Auszug eines Statements von einem Betroffenen:
"Es ist mir egal, ob gewarnt wurde oder nicht. Niemand konnte mit dieser Katastrophe rechnen. Und wenn man mich hätte evakuieren wollen, wenn man mir gesagt hätte, was da anrollt, hätte ich es am 14.7. am frühen Abend geglaubt? Nein - ich denke nicht. Wäre ich gegangen? Ich weiß es nicht."

So werden sehr viele gedacht haben. Nicht nur im Ahrtal. Aber der eine oder die andere, die die Katastrophe nicht überlebt haben, hätte sich vielleicht doch in Sicherheit gebracht.

Das ist das Traurigste dabei. Ob eine frühere Warnung die Bewohner bis 50m von der Ahr gerettet hätte? Ich weiß es nicht. Sirenen und Meldungen im Radio, TV, die fehlten ganz sicher.
Das Haus der Lebenshilfe steht nach meiner Schätzung 150-200m von der Ahr entfernt. Man muß sich das Außmaß der Katastrophe vorstellen. Ich konnte mir das erst stückweise, als ich es sah.


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