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Tote, Vermisste und noch nicht Identifizierte im Ahrtal (Sonstiges)

Philipp54, Donnerstag, 05.08.2021, 15:54 (vor 996 Tagen) @ Reviewer

Abends um 23.00 Uhr eine solche Entscheidung zu treffen, sollte mE eine Teamentscheidung sein oder zumindest den Rückhalt von mehreren Stellen beinhalten.

Rückblickend lässt es sich einfach kritisieren, aber ich frage mich, ob aus rein praktischen Gründen es nicht besser ist, um eine Uhrzeit zu warnen wo die meisten Bewohner wach sind.

Um 19.00 Uhr hat kaum einer geglaubt, was noch kommt. Davor vermutlich eine Evakuierung nur mit Zwang möglich gewesen.

Was ich im GA vom 4.7.21 gefunden habe.

"Vom Schwarzwald bis zur Eifel sind örtlich Mengen von 100 bis 200 Liter möglich“, sagte Meteorologe Goldhausen."

Zur Einordnung: In Trier kämen in einem ganzen Juli normalerweise durchschnittlich knapp 80 Liter zusammen. Damit steige die Hochwassergefahr massiv an.

"Auch einzelne Kommunen im Kreis Ahrweiler waren in diesem Jahr bereits stark von Wetterereignissen betroffen. Zu großen Überschwemmungen kam es im Juni vor allem in Heimersheim, Green, Unkelbach oder Bad Neuenahr. Bei diesen Einsätzen kam bereits der sogenannte „Alarm- und Einsatzplan Unwetter“ des Kreises Ahrweiler zum Einsatz. Darin werden vorgefertigte Einheiten festgelegt, die im Unwetter-Fall von den acht Kommunen zur gegenseitigen Hilfe abgerufen werden können. Das sei eine große Zeitersparnis und habe bereits gut funktioniert, sagt Marcus Mandt, stellvertretender Kreisfeuerwehrinspekteur."
Auch Maßnahmen wie den Bau von Regenrückhaltebecken bewertet er prinzipiell als positiv: „Das Becken im Neubaugebiet in Heppingen hat schon mal funktioniert. Es war vollgelaufen, aber es kam zu keiner Überschwemmung“, so Mandt weiter.

https://ga.de/bonn/stadt-bonn/unwetter-in-bonn-starkregen-und-hochwasser-moeglich_aid-61175697

Die Warnungen von bis zu 200L Wasser waren in der Region frühzeitig bekannt.
Es ist eine Mär, dass Meldungen über das Extremhochwasser nicht rechtzeitig an Ort und Stelle der gefährdeten Zonen angekommen sind.
Im Endeffekt verließ man sich auf die Praktiker mit Entscheidungskompetenzen unterhalb des Landrats. Ein Zusammenschluß von 8 Feuerwehren (nach einem Alarmplan aus NRW), kann regionale Gewitter mit Starkregen bearbeiten, aber keine Flutwelle auf 50km Flusslauf.
MMn hat man dort zum einen die Wirkung der Ausweichbecken unterschätzt, zum Anderen brachte man Flußgeschwindigkeit und Anstiegsgeschwindigkeit nicht zusammen. Weggerissene Hauswände waren im Plan nicht enthalten.
Im Kopf auf Hochwasser getrimmt, nicht auf Flutwellen.
Es war kein großer Unterschied zu einem Dammbruch. Bevor er bricht evakuieren, wenn die Flut kommt, ist es zu spät.
Es haben viele Hochwassergeschädigte aus vorhergehenden Erfahrungen früh reagiert, ein kleiner Tierpark in Bad Bodendorf hatte die Tiere und sich vormittags in Sicherheit gebracht. Pferdehalter und Nutztierhalter ebenso. Aber eben nicht Alle und die brauchten dringend Warnmeldungen. Meine Erfahrungen von Hochwasser ist, dass an den Ufergebieten die Leute die Gefahren besser einschätzen, als 50m entfernt davon.

Die Zeit zu einer Evakuierung war extrem kurz. Erfolgreich nur im Vorfeld der Flutwelle geordnet durchführbar. Es sind ja viele mit ihren Autos weg gefahren und von Polizei und Feuerwehr zurück geschickt worden. Sie fuhren auf Strassen, die sie in die Flut gebracht hätten ...und auch teilweise hatten.

Es wird von oben nach unten getreten, unterhalb des Landrats arbeiten mancherorts "Stellvertreter".

Fokus und Stern wollen 1 Jahr lang das Weitere an der Ahr dokumentieren.
An der Ahr hat man Sorge, dass man aus dem Fokus gerät.
Es ist einfach phantastisch, was in Deutschland an freiwilliger Hilfe im Notfall geleistet wird.


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