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Wahlen in den USA (Politik)

Lupkyn, Dortmund, Donnerstag, 31.10.2024, 23:46 (vor 63 Tagen) @ Scherben

Ich äußere mich hier nur selten, bin eher ein sehr aktiver, stiller Mitleser ;). Aber beim Thema US-Wahl möchte ich mich auch mal zu Wort melden, weil ich mich viel mit der Lage in den USA beschäftige. Und ich möchte die Gelegenheit nutzen, etwas Optimismus zu verbreiten (unter allen, die es mit den Demokraten halten).

Ich glaube, man sollte nicht zu viel auf die Umfrageinstitute und Wettanbieter geben, auch dort gibt es viele, die ein Interesse haben, ein bestimmtes Narrativ zu erzeugen, dass Trump nutzt.

Stattdessen verweise ich hier auf zwei Leute, die aus unterschiedlichen Gründen viel Ahnung haben. Da wäre zum einen Allan Lichtman, ein Historiker, der Anfang der 1980er ein Modell entwickelt hat, mit dem er die US-Präsidentschaftswahlen vorhersagt. Und er hatte seit 1984 immer recht - mit der einzigen Ausnahme im Jahr 2000, aber Bush vs. Gore war auch eine sehr spezielle Wahl, bei der in Florida nicht alles regulär lief. Lichtman ist überzeugt, dass diesmal Harris gewinnen wird.

Siehe YouTube: xE22XjWEyQE

Die zweite Person, die ähnlich überzeugt ist, ist der Dokumentarfilmer Michael Moore. Man mag von ihm halten, was man will, aber er hat ein gutes Gespür für die Gefühle der Menschen in den USA. 2016 war er überzeugt, dass Trump gewinnen würde, als es die meisten nicht für möglich hielten. Weil Trump unverbraucht war, weil er die Sprache der Leute in Swing States wie Michigan sprach. Diesmal ist Moore überzeugt, dass Trump deutlich verlieren wird. Warum? Weil Trump nicht mehr der neue heiße Scheiß ist, weil er unentschiedenen "Independents", die keiner der beiden großen Partein nahestehen, keinerlei Angebote gemacht hat. Und weil diesmal Frauen in Scharen an die Wahlurnen strömen werden, um ein landesweites Abtreibungsverbot zu verhindern.

Trump und die Leute um ihm herum sind vielen Menschen, auch vielen Republikanern, zu extrem. Klar hat Trump viele Millionen Anhänger, die ihn wie einen Gott verehren, er wird viele Stimmen bekommen. Aber es werden noch deutlich mehr Menschen zur Wahlurne gehen, weil sie unbedingt eine zweite Trump-Amtszeit verhindern möchten. Ich bin überzeugt, in einer Woche lesen wir viele Artikel in deutschen Medien von überraschten Journalisten, die sich fragen, wie es einen so deutlichen Harris-Sieg geben konnte, wo doch die Umfragen so knapp, bzw. leicht pro Trump waren.

Damit ist natürlich noch nicht alles gut. Trump wird wie üblich den Sieg für sich reklamieren, Republikaner werden wieder Klagen wegen Wahlbetrugs ohne jede Beweise anstreben und auch sonst alles versuchen, das Ergebnis zu kippen. Und es wäre überraschend, wenn wir nicht auch wieder Gewalt durch radikale Trump-Anhänger wie am 6. Januar sehen werden. Aber am Ende, das ist meine Überzeugung, wird die nächste Präsidentin der USA Kamala Harris heißen.

Das also mein Senf dazu. Es bleibt spannend in den USA, aber es gibt berechtigten Anlass zur Hoffnung, lasst euch nicht runterziehen. Das macht der BVB aktuell oft genug ;)


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