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Prognosenqualität (Politik)

FourrierTrans, Freistaat Sauerland, Sonntag, 03.11.2024, 17:57 (vor 78 Tagen) @ Lattenknaller
bearbeitet von FourrierTrans, Sonntag, 03.11.2024, 18:04

Ich bin da jetzt überhaupt nicht tief drin, vielleicht hat sich in den letzten Jahren auch etwas in der Erhebung der Daten verändert. Aber seit der Trump vs. Clinton Wahl und den vorherigen Umfrageprognosen seinerzeit bin ich, was das Thema angeht, irgendwie komplett abgehängt. Man könnte mir auch einen Wettschein von Tipico hinlegen und ich wäre genauso davon überzeugt oder nicht überzeugt. Für mich recht interessant zu sehen, wie viele sich noch so für die sich verändernden Umfragewerte interessieren.


Das sind immer sehr unfaire Bewertungen, deshalb würde ich mit solchen Aussagen wie Du sie da triffst vorsichtig sein. Die Samples sind alle zwischen 600 und 1000 bei den Umfragen für die einzelnen Bundesstaaten. Da hast Du eine Abweichungsrate von 3 bis 5 Prozent. Steht auch immer dabei. Bei uns arbeiten die Institute mit 2000 bis 3000 Personen. Da liegst die bei rund 2%. Die Unterschiede ergeben sich dann aus der Auswahl der Gruppen und den Hochrechnungsfaktoren. Die Zahlen sind die Zahlen, wenn da Medien Halbwahrheiten ableiten liegt das nicht an den Instituten. Auch die letzten Male waren die Ergebnisse weitestgehend im Rahmen der Umfragen. Nur sind die Abweichungen meist in Richtung Trump gegangen. Das ist es halt was die Leute nervös macht. Wenn solche Leute wie Michael Moore recht behalten sollte es dieses Mal anders sein.


Ja gut, natürlich gehe ich jetzt nicht in die Erhebung rein und prüfe sie auf Qualitätskriterien oder Aussagegehalt im Allgemeinen. Ich sehe mich jetzt mal als stinknormalen Bürger und nicht als Hiwi der Statistik Fakultät XY, der das Ganze dann noch mal im Detail gegenprüft. Dafür gibt es ja Medien und die haben bei der Clinton vs. Trump Wahl ein ein-eindeutiges Bild noch 2-3 Wochen vor der Wahl gezeichnet.
Exemplarisch:

https://edition.cnn.com/2016/10/23/politics/hillary-clinton-donald-trump-presidential-polls/index.html

https://www.nytimes.com/newsgraphics/2016/10/18/presidential-forecast-updates/newsletter.html

Man findet solche Aussagen incl. voluminöser Auswertung sogar noch datiert vom 08.11.2016 LOL

https://www.nytimes.com/interactive/2016/upshot/presidential-polls-forecast.html

Ist vielleicht seit einigen Jahren (oder seit der 2016er Wahl) anders, aber seitdem lese ich solche US-Prognosen (in den Medien) und betrachte sie eher wie ein Gemälde.


Was soll ich darauf antworten? Das widerspricht ja nicht meiner Aussage über die statistischen Vorgehen. 2016 gingen halt alle Abweichungen zu Trump und teils darüber hinaus. Aber wenn ein Statistiker sagt, das ist 49 zu 46 für Kandidat A mit Fehlerrate von 4 % und die 4 % fluppen halt zu Kandidat B dann ist die Umfrage trotzdem im Rahmen der Aussage korrekt. Das Problem ist genau Dein erster Satz. Dass Du das so handhabst ist ja ok, aber die Medien und Halbmedien subsumieren das dann halt in einer Weise so, dass die Erbsenzahler halt am Ende dumm dastehen. Momentan ist das auch am Ende egal, dass ist in den “Battleground States” momentan ein “Tossup”.
Gruß vom Erbsenzähler

Der erste Satz ist falsch, muss ich so im Nachhinein sagen. Ich meinte primär eigentlich nicht die Qualität der Daten und/oder deren Erhebung als solche, sondern wie sie der breiten Öffentlichkeit präsentiert wurden. Vice versa den 95% der Leser/innen und Bürger, die eine Art "Executive Summary" haben wollen. Wenn man sich fachlich so in der Tiefe damit beschäftigt hat, wie du es machst und kannst, wäre man, so verstehe ich dich zumindest, wohl zu einer anderen, mindestens aber mal deutlich konservativeren Bewertung gekommen sein, als die NYT am 08.11.2016.


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