schwatzgelb.de das Fanzine rund um Borussia Dortmund
A- A+
schwatzgelb.de das Fanzine rund um Borussia Dortmund
Startseite | FAQ | schwatzgelb.de unterstützen
Login | Registrieren

Das große Ganze - oder : Was ist wirklich wichtig ? (Politik)

Timo_89, Samstag, 01.02.2025, 13:09 (vor 319 Tagen) @ Sascha
bearbeitet von Timo_89, Samstag, 01.02.2025, 13:17

Letztendlich ist es für die Parteien eigentlich auch ein bequemes Thema, weil es eins ist, bei dem man eine einfache Lösung präsentieren kann. Wir begrenzen, lassen weniger rein, fahren eine harte Linie. Auch wenn z.B. Polizeiverbände sagen, dass das so nicht durchführbar ist - es scheint durchführbar und als Problemlösung auch wenig komplex.

Das sehe ich echt anders. Für wen ist denn das Thema Migration einfach? Nur für eine Partei, die aus dem Thema geboren wurde und seitdem in der Opposition sitzt und sagt sie könnte alles sofort besser machen. Und deren Strategie auch noch aufgeht, weil die anderen Parteien das Thema köcheln lassen. Diese Partei hat nun 20-22% - wesentlich aufgrund dieses Themas.

Und warum? Für alle anderen Parteien ist das Thema doch maximal unbequem. Wir haben doch seit 2015 gesehen, dass es niemand wirklich angehen wollte. Ich meine damit es wirklich zu durchdenken, zu strukturieren und zu managen. Alles was es gab, waren eher so kleine Verbesserungen im Detail. Aber niemand hat wirklich eine funktionierende Lösung präsentiert, dass die Bevölkerung das Gefühl hatte a) da nimmt uns jemand ernst b) hat sich wirklich Gedanken gemacht und signifikant Dinge verändert und c) das funktioniert auch im Ergebnis. Wir brauchen ja Migration und das verstehen doch auch die meisten. Also was ist das funktionierende Migrationskonzept für die nächsten 20-30 Jahre, was Steuerung und Kontrolle und Sicherheit mitdenkt? Wie kann man Sachen die gut laufen übernehmen und Sachen die schlecht laufen verbessern? Was sind die größten Learnings jetzt aus 10 Jahren? Passiert ja aber zu wenig.

Das Thema Migration war doch sprichwörtlich die heiße Kartoffel, die niemand in der Hand haben wollte.

Laut Forschungsgruppe Wahlen vom 30.01. aus der Süddeutschen Zeitung ist das Thema Migration und Flucht (41%) vor Wirtschaft (32%) das wichtigste Thema für die Menschen. Und das in dieser Wirtschaftslage, das sagt doch schon viel aus.

Es wollen doch weiterhin einige Parteien die heisse Kartoffel nicht in der Hand halten. Bei allem, was diese Woche falsch lief und auch dass Merz dieses Fass hätte anders und nach der Wahl aufmachen sollen, in einem geordneten Austausch mit Pistorius Rot(-Grün), immerhin hat man in der Sache (!) das Gefühl, dass er die Hitze der Kartoffel in seiner Hand aushält und das Thema angehen will. Seine Rede handelte von der Sache. Die Rede von Mützenich hatte nicht ein Wort in der Sache zu bieten. Ist doch schon echt überraschend, dass der Merz, den sonst persönlich kaum einer mag, plötzlich bei diesem Thema so hohe Zustimmungswerte von bis zu 2/3 für seine Vorschläge hatte, oder? Er gibt den Leuten immerhin das Gefühl, anders als Zauderer Scholz, dass er was tun will.

Ich frage mich ja, wie will die SPD in ihrem Selbstverständnis als Volkspartei denn dem Wunsch der Bevölkerung nachkommen? Die Partei steht schon nur noch bei 15% und man macht gerade nicht den Eindruck, dass man an Inhalten und Konzepten arbeitet? Ich hab nichts von Scholz zur Sache gehört diese Woche? Er hat sich nur mal wieder selbst gelobt und meint alles wäre gut.

Also ich kann nicht erkennen, wie das ein "bequemes" Thema für irgendwen ist, wenn ich mir diese Woche und die Debatten anschaue. Es ist ein hochkomplexes und unbequemes Thema für die Parteien.


Antworten auf diesen Eintrag:



gesamter Thread:


1515051 Einträge in 16268 Threads, 14349 registrierte Benutzer Forumszeit: 17.12.2025, 17:45
RSS Einträge  RSS Threads | Kontakt | Impressum | Nutzungsbedingungen | Datenschutzerklärung | Forumsregeln