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Söder fordert Fracking im Norden (Politik)

Ulrich, Sonntag, 31.07.2022, 15:45 (vor 607 Tagen) @ Zico80

Richtig, es wäre jetzt schon mehr möglich und in zehn Jahren ist es definitiv realistisch eine nahezu 100%ige Stromerzeugung (nicht Primärenergie) aus erneuerbaren Energien zu haben. Aber dafür muss natürlich ab jetzt mehr getan werden.


Das Problem ist, dass dieser Satz auch vor 10 Jahren schon korrekt war...

Aktiv verhindert haben dies nun mal vor allem CDU / CSU, auch wenn Wicki hier natürlich versucht, es den Grünen in die Schuhe zu schieben. Absurderweise, denn sie haben den Ausbau der erneuerbaren drastisch vorangetrieben während ihrer ersten 7 Jahre Regierung, sonst hätten wir heute vermutlich nach wie vor 1% erneuerbare Energien. Kann man ja mal drüber nachdenken, was das heute bedeuten würde.

Die FDP war ebenfalls dabei. Philipp Rösler war zusammen mit Norbert Röttgen und dann Peter Altmaier der Totengräber der Photovoltaik-Industrie in Deutschland. Auch auf Landesebene war man als Bremser unterwegs. Die unter Schwarz-Gelb erlassenen Abstandsregeln in NRW z.B. die den weiteren Ausbau der Windenergie im Lande so gut wie unmöglich machen, gehen wesentlich auch auf die Liberalen zurück.

Bei den Grünen fällt mir vor allem der ehemalige Staatssekretär Rainer Baake ein, der Batteriespeicher im Netz aktiv verhindert hat. Mit denen hätte man hervorragend Sonnenstrom am Mittag speichern und dann am Abend zur Verfügung stellen. Dass es die nicht gibt, hat zu den sogenannten "Solardeckeln" geführt. Baake hatte die irrationale Angst, Speicher würden verhindern, dass HGÜ-Leitungen gebaut würden. Heute haben wir keine Batteriespeicher - und u.a. wegen des Widerstandes der CSU in Teilen Deutschlands noch keine HGÜ-Leitungen. Für die Solarindustrie war das verheerend. Obergrenzen für den Ausbau von Photovoltaikanlagen die dann jeweils einige Zeit nach dem Erreichen wieder etwas angehoben wurden, das hat in der Branche zu einem Betiebsmodus "Vollgas - Vollbremsung" geführt. Zudem tendieren die Grünen zu möglichst großen, zentralen Lösungen. Die Regenerativen in Deutschland allerdings sind in der Vergangenheit eher dezentral gewachsen.

Die Reform des EEG unter Sigmar Gabriel hat dann zusammen mit der verschärften Genehmigungspraxis der Länder dazu geführt, dass die Zahl der neuen Windkraftanlagen in den letzten Jahren bundesweit deutlich zurück ging. Die aktuelle Krise der Branche geht mit auf das Konto der SPD.


Dazu hat die Union noch hundertausende Arbeitsplätze im Bereich erneuerbare Energie in Deutschland ganz bewusst und vorsätzlich gekillt, um ihren Buddies aus den fossilen Energien weiter fette Geschäfte zu ermöglichen - mit Erfolg. Wahrlich keine Glanzleistung.

Das ist leider voll und ganz zutreffend. Und auch aktuell wollen Akteure die AKWs als "trojanische Pferde" verwenden, um die Energiewende zu "killen". Innerhalb der AKW-Lobby spielen Unternehmen eine immer geringere Rolle. Viele der großen Konzerne haben mit der Atomkraft abgeschlossen, aktiv sind vor allem kleinere, spezialisierte Unternehmen. Dafür haben sich sektenartige Strukturen wie z.B. Nuklearia entwickelt. Hier sind Leute unterwegs, die eher Prediger als Fachleute sind. Schaut man genauer hin, dann gibt es mehr oder weniger enge Verbindungen hin zu den Leugnern des von Menschen verursachten Klimawandels und zu rechtspopulistischen bis rechtsradikalen Gruppierungen und Parteien. Diese Leute wollen in Wahrheit gar nicht "Atomenergie statt Kohle", die wollen "Atomenergie und Strom aus fossilen Brennstoffen statt aus Wind und Sonne".

Was die Windenergie angeht, so sind aktuell tausende von Anlagen in der Genehmigungsphase, die bei uns locker mehr als fünf Jahre dauern kann. Gleichzeitig schreiben die WKA-Bauer tiefrote Zahlen.


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