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Gas-Gerd meldet sich zu Wort: "Der Kreml will eine Verhandlungslösung" (Politik)

Zoon, Donnerstag, 04.08.2022, 14:25 (vor 624 Tagen) @ Ulrich

Zum jetzigen Zeitpunkt glaube ich das nicht einmal. Nach der ersten großen Rückzugswelle hat Russland die Front stabilisiert, im Donbass ist man danach -mit extrem hohem Aufwand- Kilometer um Kilometer vor gerückt. Und aktuell verstärkt man die Truppen im Süden. Die eine Frage ist, welche Informationen kommen tatsächlich im Kreml an? Bisher war das wohl stark gefiltert.

Im Kreml scheint doch angekommen zu sein,

Mir fehlt die Fantasie, dass man Putin diese Entwicklung verheimlichen konnte. In der Geschichte gab es ja immer wieder Entscheidungsträger, bei denen man vermutete, dass sie schlecht unterrichtet waren, sich aber später im Rahmen der historischen Forschung herausstellte, dass diese besser unterrichtet waren als man dachte und die Probleme eher beim Wahrhaben-Wollen, im Bereich der Ideologie oder bei ganz eigensüchtigen Interessen (wie zB der Absicherung der eigenen Machtstellung) lagen.

Und die andere lautet, was erwartet Putin, was die Situation im Westen angeht? Es ist bekannt, dass er den Westen für schwach und anders als Russland nicht für leidensfähig hält. Eventuell setzt er ja auf den Winter? Und er kann ja durchaus auch Erfolge verbuchen. In Italien haben Putin-freundliche Kräfte die Regierung gestürzt, man rechnet mit einem Wahlsieg der Rechtsradikalen, die an Putins Seite stehen. Und in Ungarn zeigt Orban immer ungenierter, dass er fest an der Seite von Russland steht.

Hier würde ich Dir ja zustimmen. Putin muss keinen Krieg gegen den Westen gewinnen. Für ihn reicht es, wenn seine Marionetten im Westen Wahlen gewinnen und den Westen, insbesondere die EU und die NATO von innen zerstören. In UK ist ihm dies in Bezug auf die EU-Mitgliedschaft gelungen, mit Trump wäre es ihm fast in Bezug auf die NATO gelungen.

Aber in Bezug auf die Konflikte in Georgien 2008 oder der Ukraine 2013/14 würde ich doch sagen, dass Putin bisher die Erfahrung gemacht hat, dass bei solchen Konflikten westliche Politiker wie Merkel, Sarkozy/Hollande mit Moskau Kompromisse finden, die es ihm ermöglichen, seine Beute häppchenweise zu verdauen. Momentan sieht es freilich nicht danach aus, dass sich dieses Muster wiederholen könnte. Deshalb würde ich die Mission von Schröder so einordnen, dass da versucht wird, einen entsprechenden Köder auszulegen, dessen Ausschlagung ggf. im Winter propagandistisch noch ausgeschlachtet werden kann. Und dieses Spiel wird noch weiter gehen. Demnächst wird wohl der Papst in Kiew und Moskau auf Frieden und Waffenstillstand drängen. In Kiew, das gerade vor einer Offensive im Süden steht, wird ihm das schwerer gelingen als in Moskau, dessen Truppen sich im August/September 2022 in grossen Schwierigkeiten befinden werden.


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