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Neu auf schwatzgelb.de: Watzke geht ins kalkulierte Risiko (BVB)

airjdcgf, Berlin, Montag, 08.05.2017, 00:36 (vor 3143 Tagen) @ Redaktion schwatzgelb.de

Ich hoffe, dass alle, die bei sg nah an den Strukturen des BVB dran sind, sich der Möglichkeit bewusst sind auch selbst als Mittel zum Zweck eingesetzt zu werden. Ich wünsche mir hier eine eher unabhängige Fanplattform, die sich Gehör verschafft, Interessen der Fans vertritt. Es ist ein schwieriger Spagat nahe dran zu sein und trotzdem sich nicht vor den Karren von anderen Interessen spannen zu lassen. Ich wünsche Euch, dass das klappt.

Nun zum aktuellen Fall:

Insbesondere irritieren mich die Äußerungen von Spielern wie Papa, Nuri, Schmelle, die im Prinzip die Version von TT stützen. Entweder ist er (TT) eine "linke Bazille" und instrumentiert die Spieler oder der Vorstand und der Präsident Rauball haben hier nicht nur unglücklich agiert sondern im Falle von Watze im besagten Interview bewusst eine falsche Fährte gelegt. Praktisch kann ich mir nicht vorstellen, dass in der kurzen Zeit nach dem Anschlag alle handelnden Personen (Rauball, Watzke, Zorc) ausreichend Zeit hatten mit den Betroffen (Spieler, Betreuer und Trainer) zu sprechen. Aki, Rauball haben hier mit der UEFA zusammen eine Entscheidung getroffen, die nicht mit den Betroffenen gespiegelt werden konnte, weil Zeitdruck, Umstände - ja das Geschäft CL nix anderes zuließen. Tuchel und die Mannschaft sollten sich also nach der ersten Entscheidung am Di Abend, Mittwoch früh hinstellen und sagen, nee wir wollen nicht? Nahezu unmöglich! Aus meiner Sicht würde völlig reichen wenn Watzke und Rauball sagen, sorry, der Dienstag Abend ist nicht ideal gelaufen. Thema durch. Nur würde man dann wohl einen Trainer, mit dem man längst gebrochen hat, noch mehr stärken.

Aus meiner Sicht wird es der Vereinsführung Angst und Bange, wenn die sehen, wie viel Standing TT nach den Anschlag und dem Sieg in München in der Öffentlichkeit und bei den Fans und auch in der Mannschaft gewonnen hat. Das Manöver ist notwendig, um den Trainer, mit dem es offensichtlich Differenzen zu Kaderplanung, Strategie, Zuständigkeiten, etc. gibt, nicht in den Heldenstatus kommen zu lassen. Ich gehe davon aus, das sich Thomas Tuchel dessen auch bewusst ist, und versucht sich das im internen Spiel zu Nutze zu machen.

Die weite Spannbreite der Interprätierbarkeit von Aussagen zu spezifischen Anlässen ist mir wohl bewusst. Mir ist auch bewusst, dass hier zwei Parteien am Werke sind, die sich nicht mehr Vertrauen wollen. Man muss getrennte Wege gehen. Selbst sportlicher Erfolg kann die Differenzen nicht mehr überwinden. Der persönliche Draht zwischen Klopp, Aki und Zorc, hat solche Differenzen wohl in der Vergangenheit vermieden. Es wurde anscheinend nicht geschafft auf der professionellen Ebene Strukturen und Entscheidungsabläufe zu implementieren, die den persönlichen Draht ersetzen und das Konstrukt Trainer, Sportdirektor, Kaderplaner, Vorstand im Falle von TT zu tragfähigen Entscheidungen führt. An einer solchen Situation sind aber immer alle Parteien beteiligt und auch die Geschäftsleitung besteht formal nur aus leitenden Angestellten, die sich vor einem Gremium verantworten müssen. Ich nehme mal an, da wird es Nachfragen geben. Für mich gehört das Schaffen tragfähiger Strukturen und Abläufe ganz klar in den Verantwortungsbereich der Geshäftsführung. Da gehört es auch dazu mit schwierigen Charakteren umzugehen. Einen Fall wie Klopp, wo nach allen Verlautbarungen von Beginn an alle irgendwie gespürt haben, ups, da ist eine ganz besondere persönliche Chemie, findet man im beruflichen Umfeld selten. Für die ganzen anderen Fälle braucht es Strukturen und transparente Abläufe. Thomas Tuchel ist offensichtlich extrem ehrgeizig, super ambitioniert, verbissen und detailversessen und dabei im Alltagsmodus weniger Menschenfänger als Jürgen Klopp. So einen Typen, der sehr nützlich sein kann, muss man erst mal in eine Organisiation integrieren. Das funktioniert nur nicht über die gleichen Stränge wie bei Jürgen Klopp. Ich denke da musste der BVB auch als Organisation erst mal einen Kulturschock verkraften.

Ich bin mir ziemlich sicher, dass es nicht schon einen Vertrag oder eine Übereinkunft mit einem Nachfolger gibt. Darin unterscheide ich mich wohl von einigen meiner Kollegen hier im Forum. Wenn das raus käme, würde das Manöver noch mehr Geschmack bekommen, als es ohnehin schon hat. Dann wäre Aki aus meiner Sicht trotz seiner Verdienste ziemlich angeschossen.

Als Fan dieses Wahsinnsclubs finde ich es nur unheimlich schade, dass es mit einem Supertrainer wie Tuchel und den Verantwortlichen im Verein nicht passt. Ich liebe die Art Fußball, die er spielen lassen will, schätze die angestrebte taktische Flexibilität, die ganzheitlichen Ansätze im Training.

Ich würde mir wünschen, dass es ohne Rosenkrieg zu Ende gebracht wird.


SGG,
Frank


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