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ARD Doku: Wir waren in der AfD (Politik)

markus, Freitag, 19.01.2024, 20:17 (vor 703 Tagen) @ FourrierTrans

Nach den aktuellen Vorkommnissen wäre ein Verbotsverfahren imho sogar mit hoher Wahrscheinlichkeit positiv. Blöd nur, dass man dann sogar die Protestwähler verliert und radikalisiert, welche nur Protest wählen wollen und nicht die Nazis.


Wenn die Alternative ist, dass diese Partei unser Land in den Abgrund führt, ist das ein Opfer was ich in Kauf nehmen würde. Trotzdem muss die Regierung sich natürlich darum kümmern, dass es der Bevölkerung, vor allem von Mittelschicht und abwärts, besser geht. Dafür wäre aber eine soziale und „echt linke“ Politik nötig, im Sinne dass das erwirtschaftete Vermögen besser verteilt wird. Dass immer mehr Reichtum in den Taschen von immer weniger Menschen landet, ist allerdings ein globales Problem.


Jab. Und zumindest beim zweiten Teil des Satzes tut die Regierung genauso wenig, wie eine nur denkbar turbokapitalistischste Partei es auch tun würde. Nämlich gar nix. Das Top-Vermögen bleibt in Deutschland, trotz aller notwendigen Transformations- und Kriegsanstrengungen, komplett unbehelligt. Das merken die Menschen natürlich auch.


Ich bleibe ja dabei, dass das ein absolutes Nicht-Thema ist. Denn wäre das ein so dringendes Anliegen, würden SPD und Linke in den Umfragen führen, die das am ehesten ändern würden und nicht CDU und AfD, die das am wenigsten von allen ändern wollen. Die Stimmung ist nicht gegen Reiche, sondern umgekehrt gegen Arme. Da wird eher bemängelt, dass das Bürgergeld und der Mindestlohn zu hoch sind und nicht, dass die Reichen zu viel Kohle hätten.

Und unterbewusst befeuern wir das ja fleißig mit. Etwa indem wir uns Sorgen um die Wirtschaft machen, obwohl nominal weiterhin massiv die Umsätze steigen (wenn auch nicht so schnell wie die Inflation). Selbst wenn die Gewinne tatsächlich etwas kleiner würden, würden die Eigentümer ihr Vermögen trotzdem immer weiter steigern. Insofern ist es arg widersprüchlich, zu hoffen, dass die Wirtschaft möglichst gut läuft, während man gleichzeitig den Reichtum der Eigentümer kritisiert.


Sie sind halt nicht mehr glaubwürdig bei dem Thema. Und dann wandert die Mitte irgendwann nach rechts. Bestes Beispiel auch die von dir beschriebene Stimmung. Nach mindestens 20 Jahren eines stetigen Anstieg der Vermögensungleichheit/-zentrierung wird halt immer mehr nach unten getreten. Ist das dann am einfachsten, um den eigenen kleinen Erbhof zu sichern, völlig egal wie groß der dann ist. So ist der Mensch. Zumal das die Politik ja auch fördert, denn selbst die aktuelle Regierung mit Rot-Grün-Beteiligung mach Null anstalten, das zu ändern sondern macht Flanken auf die "Bürgergeld" oder "Elterngeld bei 150k Einkommen".

Was aber an der FDP liegt, die halt auch mitregiert.

Die Mitte müsste deutlich nach links und nicht nach rechts wandern, wenn das wirklich ein gravierendes Thema wäre. Wer nach rechts wandert, hat nichts gegen Reiche. Ganz im Gegenteil, er zementiert das und hat was gegen Arme und vor allem gegen Ausländer.

Wenn dich der Hundehaufen im Garten ärgert, wirfst du den Kackhaufen doch auch nicht in die Wohnung, um das Problem beheben zu können. Wenn ein Reifen platt ist, stichst du doch auch nicht die anderen drei Reifen zusätzlich kaputt. Wenn du Staus nicht magst, fährst du doch auch nicht mit voller Absicht in den nächsten Stau rein.


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