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Forderungen (Sonstiges)

markus, Montag, 22.01.2024, 19:06 (vor 97 Tagen) @ Hatebreed

Wie bewertet ihr die Forderungen der GDL?

Mal zur Einordnung der 555€: Das Durchschnittsgehalt eines Lokführers soll laut Stepstone 2024 ca. 3.700€ brutto betragen - 555€ wären also im Durchschnitt +15%.

Ich finde es völlig drüber, das ist doch überhaupt keine Verhandlungsgrundlage.

Entgelt:

- allgemeine Entgelterhöhung um 555 Euro, bei gleichzeitiger Absenkung der Arbeitszeit auf die 35-Stunden-Woche
- Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 3.000 Euro für Voll- und Teilzeitarbeitskräfte; für Azubis 1.500 Euro
- Erhöhung des Arbeitgeberanteils der betrieblichen Altersvorsorge (bAV) auf 5 % für alle, die nicht unter den Zusatzversorgungstarifvertrag (ZVersTV) fallen
- deutliche Erhöhung der Ausbildungsvergütung um mindestens 324 Euro und Vereinheitlichung der Vergütung bei allen Eisenbahnen

Zulagen:

- allgemeine Erhöhung um 25 %

Arbeitszeit:

- Absenkung der Arbeitszeit auf die 35-Stunden-Woche für Schichtarbeiter Freiwillig kann diese bis auf 40 Stunden erhöht werden. Natürlich mit entsprechender Entgeltanpassung von 2,8 % pro Stunde.
- besondere Teilzeit im Alter: Verlängerung bei der DB und Einführung bei den noch fehlenden Wettbewerbsbahnen

Sozialstandards:

- Einführung der Fünf-Schichten-Woche bzw. einer Arbeitsphase von maximal fünf Tagen
- anschließend ein Ruhetag von mindestens 48 Stunden
- volle Übernahme des Deutschland-Tickets; alternativ Fahrtkostenübernahme in gleicher Höhe

Laufzeit:

- zwölf Monate

Warum ist das keine Verhandlungsgrundlage? Ich finde es eher erschreckend, dass gewisse Dinge wie eine 48-stündige Ruhepause pro Woche nicht schon längst Standard sind. Das wäre ja nicht einmal der Samstag und der Sonntag, aber halt zumindest zwei freie zusammenhängende Tage pro Woche. Die 3.000 Euro Inflationsprämie gehörte in den großen Konzernen zum guten Ton und sind längst gezahlt worden. Bei der Bahn offenbar noch nicht einen einzigen Euro. Die 35 Stundenwoche ist ebenfalls realistisch, wenn man die Belastung bedenkt (Nachtarbeit, Verteilung der Arbeitszeit an allen Tagen). Und die 555 Euro sind halt Ausgangsbasis. Die werden dann vermutlich auf zwei Jahre gestreckt.

Ich glaube, du hast eine etwas falsche Vorstellung davon, wie so eine Verhandlung abläuft. Du kannst in solchen Verhandlungen nicht mit Kompromissen reingehen. Denn dann wird dieser eigentliche Kompromiss als Maximalforderung gewertet. Du musst dir immer Puffer einbauen, um nachgeben zu können. Und das werden die 555 Euro sein.


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