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GDL erläutert Hintergründe der Tarifauseinandersetzung (Sonstiges)

Schnippelbohne, Bauernland, Dienstag, 23.01.2024, 17:19 (vor 97 Tagen) @ markus

Darüber gibt es verschiedene Meinungen.

Diesen Artikel fand ich heute in diesem Zusammenhang ganz interessant: Tagesschau FAQ zum Bahnstreik

Zitat daraus:
"Tatsächlich ist es kein Automatismus, dass hartes und konfrontatives Verhandeln zu einem besseren Abschluss führt", sagt auch Heiner Dribbusch, langjähriger Tarifexperte des gewerkschaftsnahen Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts der Hans-Böckler-Stiftung. So geschehen etwa bei der Pilotengewerkschaft Cockpit im Jahr 2015. Die hatte damals im Herbst angekündigt, bis Jahresende wöchentlich die Arbeit niederzulegen. "Am Ende musste die Gewerkschaft dennoch Kompromisse eingehen, weil die Lufthansa mit der Verlagerung von Arbeitsplätzen ins Ausland drohte", sagte Dribbusch.


Natürlich kommt es auch dann noch zu Kompromissen. Auch die GDL wird Kompromissen zustimmen. Aber das heißt im Umkehrschluss ja nicht, dass man genauso gut ohne jeglichen Druck zu dem gleichen Ziel kommen würde. Dann wäre das Ergebnis einfach mit mehr Kompromissen verbunden.

Man darf eines nicht vergessen. Ein Unternehmen hat nicht das gleiche Interesse an einem Tarifabschluss wie die Gewerkschaft. Für ihn wäre ein tarifloser Zustand sogar günstiger. Er wird nur exakt soviel geben, wie er muss, damit es ruhig bleibt. Dabei ist nicht unbedingt immer ein Streik notwendig. Es genügt oft schon die glaubhafte Androhung. Bei der Bahn genügt das offensichtlich nicht.

Da bin ich gar nicht anderer Meinung. Druck braucht es zweifellos, um das Verhandlungsergebnis zu optimieren. Der Streik an sich ist ja genau das. Meine These ist nur, dass verbale Angriffe dabei ins Kontraproduktive kippen können, wenn sie überzogen sind. Wer mich durchbeleidigt, kann nicht auf Gegenliebe hoffen, sondern hat eher Trotz und Hartleibigkeit zu erwarten. Es ist ja auch eine Art Gesichtsverlust, wenn man sich erst beleidigen lässt, um dieser Person dann nachzugeben. Diese Blöße wollen sich die Wenigsten geben. Ich würde daher immer versuchen, eine Hintertür zu lassen, durch die die Gegenseite ohne Gesichtsverlust gehen kann und mir genau das nicht ohne Not durch überzogene Angriffe verbauen.


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