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GDL Streik 24.01. - 29.01. (Sonstiges)

Ulrich, Dienstag, 23.01.2024, 16:38 (vor 97 Tagen) @ CrimsonGhost

Kann man autonomes Fahren auf Schienen mt dem autonomen Fahren auf beliebigen Straßen in einem ziemlich chaotischen Umfeld gleichsetzen? Ich denke mal nicht.


Das konkrete Unfallszenario beim Tesla-Unfall nicht.

Allerdings liegt der bereits acht Jahre zurück, die Technik ist mittlerweile weiter fortgeschritten. Zudem dürfte man in einem Zug deutlich teurere und zuverlässigere Sensorik einsetzen als in einem Auto.


Und wer bezahl das?

Bei der Eisenbahn fahren wir teilweise noch im Regelbetrieb mit 50 bis 60 Jahre alten Lokomotiven herum. Es gibt mechanische Stellwerke aus Kaisers Zeiten, die nicht modernisiert werden können, ohne den Eisenbahnbetrieb in weiten Teilen Deutschlands massiv zum Erliegen zu bringen oder zumindest zu beeinträchtigen. Es werden Formsignale deshalb an manchen Strecken neu aufgestellt. Viele Bahnübergänge sind mit der neuen digitalen Technik nur schwer kompatibel. Viele Weichen in Bahnhöfen sind noch Handweichen oder ebenfalls schon so alt, dass sie mit moderner Technik nur schwer kompatibel sind. Es gibt in der La Einträge, die sind Jahrzehnte alt und dort wurde keine Abhilfe geschaffen. Wir haben nicht einmal flächendeckend Zugfunk auf allen Streckenabschnitten, LZB oder ETCS sind auf den wenigsten Strecken verbaut. Viele Bahnhöfe haben unterschiedliche Bahnsteighöhen, womit Menschen mit Behinderung (Rollis) nicht ohne Hilfe einsteigen können. Dann sind Fahrzeuge häufig im Dauereinsatz, dass ist mit dem Bewegen eines Autos nicht zu vergleichen. Die Kisten fahren 24 Stunden 7 Tage die Woche, der Verschleiß sorgt für Störungen, die häufig erst im Betrieb auf der Strecke auftreten, so Sachen wie Spitzensignalausfall, Türstörungen, Pseudozugabrisse, Softwareprobleme, Probleme mit der Antriebsanlage. Dann kommen Eingriffe von Außen dazu durch die Witterung in Form von Schnee, Glätte, Nässe, Stürme und damit verbundenen Gegenständen im Gleis, (Industrie)-Stäube, die den Bremsweg verlängern, Vandalismus durch Graffiti oder Manipulation an den Fahrzeugen, oder Gegenständen im Gleis, sowie Personen und Tiere und andere Fahrzeuge im Gleis. Die Fahrzeuge werden relativ dreckig auf der freien Strecke, Sensoren dürften da schnell blind werden. Der Personalmangel schlägt sich jetzt schon so nieder, dass es kaum Lokführer auf Bereitschaft gibt, um Lücken zu füllen. Spontan eine Zugreinigung am Bahnsteig zu bekommen, wenn mal wieder irgendjemand in den Zug gekotzt oder gekackt hat, ist auch eher Glücksache. Man ist ja schon froh, wenn man es schafft, zum geplanten Ver- und Entsorgen oder Waschen der Fahrzeuge zu kommen und das nicht wegen Verspätung, Personal- oder Fahrzeugmangel ausfällt.

Das glaube ich Dir sofort. Mein Vater war Eisenbahner, ein Großonkel ebenfalls. Und einer meiner Urgroßväter war in grauer Vorzeit mal für Reichsbahn und dann DB für die Technik der Strecke vom Tunnel durch den Teutoburger Wald bis kurz vor Münster zuständig. War deshalb wohl einer der ersten im Ort mit Telefon. Zweistellige Nummer bei einigen tausend Einwohnern.

Aber gerade weil die Bahn technisch vielfach so auf dem letzten Loch pfeift, ist es dringend notwendig, die Probleme endlich konsequent anzugehen, statt weiterhin Flickschusterei zu betreiben. Da aber scheint mir der Bahnvorstand seit längerer Zeit eher Teil des Problems als Teil der Lösung zu sein. Eventuell sollte man statt dessen mal Leute aus der Schweiz holen? Aber vermutlich hätten die binnen Wochen einen Nervenzusammenbruch.


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