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Strategisch gewollter Koalitionsbruch? (Politik)

FullBack, Ort, Samstag, 16.11.2024, 23:46 (vor 67 Tagen) @ Ulrich


Bin mir jetzt nicht sicher. Aber ist dieser Effekt nicht bewusst erzeugt worden, indem man Papiere mit nominell verglichen mit der aktuellen Marktsituation viel zu niedrigem Nominalzins ausgegeben hat, die man dann zu einem Ausgabekurs deutlich unter 100 Prozent an die Kundschaft gebracht hat? Oder bringe ich da etwas durcheinander?


Bin mir nicht sicher, ob das bewusst erzeugt wurde oder einfach den gestiegenen Zinsen der Zentralbanken geschuldet war. Für die Banken, die an den "Auktionen" der Staatsanleihen teilnehmen konnten, war es lukrativer, ihr Geld auf den Konten der Zentralbanken zu parken. Daher wurden vor allem niedrig verzinste Anleihen weit unter Wert verkauft, was eben zu den Auktionsverlusten führte.


Falls ich es richtig verstanden habe, dann wurden die Anleihen neu herausgebracht. Allerdings nominell nicht mit einem Zins versehen, der deutlich unter dem eigentlich zu Erwartenden lag. Und deshalb verkaufte man sie deutlich unter Nominalwert. Das blähte die Kreditsumme auf.

Ja so war es. In einem Fall wurden 2023 neue Anleihen, mit Laufzeit von 30 Jahren und einem Kupon (Zins) von 0% zu knapp 50% des Nominalwertes verkauft. Bei einem Volumen von 1 Milliarde Euro in diesem einen Fall also ein Verlust von knapp 500 Mio. Euro. Und dieser Verlust wurde auf Grundlage der deutschen Buchungsregeln komplett ins Jahr 2023 verbucht. Die Bundesbank, der Bundesrechungshof und andere Gremien plädieren schon länger dafür, diese Regel zu ändern und Zinsen periodengerecht auf die komplette Laufzeit der Anleihen zu verbuchen. Dann wären in dem einen Fall aus den 500 Mio. nur noch 17 Mio. an Zinskosten für 2023 übrig geblieben.

Am Ende hat diese Buchungsregel dem Finanzminister in die Karten gespielt, denn er hatte mit den vermeintlich explodierenden Zinsen plötzlich gute Argumente für die Schuldenbremse.


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