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Strategisch gewollter Koalitionsbruch? (Politik)

Ulrich, Sonntag, 17.11.2024, 09:06 (vor 77 Tagen) @ Schwarzgold

Dürfte keinen überraschen, der in letzter Zeit politische Talkshows geschaut hat.

Ich bin absolut kein totaler Menschenkenner aber es war so klar dass die FDPler bei der Frage nach dem geplanten Koalitionsbruch einfach nur gelogen haben.

So wie die rumdgedruckst haben war das einfach nur offensichtlich und das lange Interview mit Wissing zuletzt, wo er über seinen Austritt gesprochen hat, sprach auch Bände.

Vollkommen richtig. Es gab eine ganze Reihe von Anzeichen. Das Sticheln von FDP-Seite, der von Christian Lindner angekündigte "Herbst der Entscheidungen", ohne zu sagen, welche Entscheidungen das denn konkret sein sollten, und so weiter.

Dass die Koalition platzen würde, war mir klar, als das von Lindner verfasste Papier an den Stern durchgesteckt wurde. Das war für mich eindeutig nicht für die Koalitionspartner, sondern für die Öffentlichkeit konzipiert und als "Scheidungsantrag" gedacht. Auch Wissings Weigerungen in unterschiedlichen Interviews, etwas zu den internen Abläufen innerhalb der FDP vor dem Koalitionsbruch zu sagen, waren aussagekräftig genug. Beim Betrachten des Spiegel-Videos mit ihm hatte ich geradezu den Eindruck, schon die Frage würde ihm massives körperliches Unbehagen bereiten.

Was mich aber überrascht hat, das war die Akribie, mit der man intern den Bruch der Koalition vorbereitet hat. Normalerweise agieren in solchen Situationen unterschiedliche Vertreter einer Partei mit unterschiedlichen Positionen. Die einen wollen bleiben, die anderen wollen raus aus dem Bündnis. Häufig werden Entscheidungen recht kurzfristig getroffen. Setzen sich diejenigen durch, die gehen wollen, dann geht man halt.

Hier aber haben wir es mit einem ausgefeilten Szenario zu tun, in dem man die beiden Koalitionspartner SPD und Grüne im Vorfeld des anstehenden Wahlkampfes möglichst schwächen und schlecht aussehen lassen wollte, um selbst gut auszusehen. Das hat durchaus etwas Perfides an sich. Auch Christian Lindners Auftritt vor den Kameras mit Tränen in den Augen und zeitweise berechender Stimme erscheint in einem anderen Licht. Da muss man unwillkürlich an den Satz von Marco Buschmann über den "Schauspieler" denken.


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