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Chillt mal euer Leben… (Sonstiges)

FourrierTrans, Freistaat Sauerland, Samstag, 05.04.2025, 09:28 (vor 7 Tagen) @ Ulrich

…oder habt ihr alle vergessen, dass der Dax vor 5 Jahren bei 9.500 Punkte stand?

Wenn es noch weiter runter geht dann kauf ich nach auf Leverage :D


Die Börsen sind weltweit in den letzten zehn Jahren sehr gut gelaufen, besser als die Realwirtschaft. Die Frage ist aber, wie viel Schaden richtet Donald Trump an? Der Mann dürfte als der bisher mit Abstand schlechteste Präsident der USA in die Geschichtsbücher eingehen. Sein Leitmotiv ist die von ihm subjektiv empfundene Ungerechtigkeit. Das betrifft sowohl ihn persönlich als auch die USA. Er hat sich tatsächlich suggeriert, ihm sei 2020 die Wiederwahl gestohlen worden. Und er glaubt, die US-Justiz habe ihn vollkommen zu Unrecht verfolgt. Genauso glaubt er, die USA würden vom Rest der Welt vollkommen ungerecht behandelt. Alle anderen Staaten würden sich durch unfaire Praktiken Wettbewerbsvorteile gegenüber den Vereinigten Staaten verschaffen. Die EU beispielsweise sei nur gegründet worden, um den USA wirtschaftlich zu schaden. Und aus diesem Gefühl der empfundenen Ungerechtigkeit sind sein Antrieb Wut und der Wunsch nach Rache. Sowohl innenpolitisch an seinen Gegnern und dem "System" als auch außenpolitisch an den anderen Staaten.

Donald Trump stellt sich die Weltwirtschaft als einen Kuchen mit einer festen Größe vor, der weder wachsen noch schrumpfen kann. Er glaubt, wenn die USA ein größeres Kuchenstück wollen, dann muss die Kuchenstücke aller anderen Staaten halt kleiner werden. Dass von internationaler Zusammenarbeit alle profitieren können, dass der Kuchen dann weltweit größer wird, versteht er nicht. Genauso wenig versteht er, dass er durch sein Handeln die Größe des Kuchens weltweit betrachtet deutlich schrumpfen lassen kann.

Die letzte größere Krise war die Weltfinanzkrise in den Jahren 2007 und 2008. Hier haben Politik und Zentralbanken dafür gesorgt, dass es am Ende recht glimpflich ausgegangen ist, dass sich die Schäden im Bereich der Gesamtwirtschaft in Grenzen hielten. Aber mit Trump dreht der zentrale Akteur US-Regierung selbst durch und verursacht diese Krise. Die eine entscheidende Frage ist, welche Schäden fügt Trump der Weltwirtschaft zu? Und die zweite ist, wie reagieren die Akteure an den Aktienmärkten? Für die jüngere Generation der Akteure dort ging es trotz eines kurzen Einbruchs wegen Corona seit mehr als fünfzehn Jahren meist deutlich bergauf. Passt man jetzt nicht auf, dann kann es weit nach unten gehen. Dieses Szenario ist zwar nicht zwangsläufig, aber dass die US-Regierung als rationaler Akteur ausfällt, erhöht die Risiken deutlich.

Die einzige noch rational agierende US-Instanz ist aktuell die Notenbank, und hier zeichnet sich deshalb ein Konflikt ab, der noch heftig werden könnte:

Folgen von Trumps Zoll-Lawine - Chef der US-Notenbank erwartet höhere Inflation und langsameres Wachstum (Spiegel)

"Nach Donald Trumps Zoll-Rundumschlag sieht die US-Notenbank keine guten Zeiten für die USA anbrechen. Der US-Präsident reagiert mit einem erbosten Posting in Großbuchstaben."

Richard Nixon hatte in seiner Amtszeit die FED massiv unter Druck gesetzt und eine Senkung der Zinsen veranlasst. Das führte zu einer Phase hoher Inflation bei gleichzeitiger wirtschaftlicher Stagnation, "Stagflation". Daraus hatte man in den USA die Konsequenzen gezogen und die Position des Chefs der US-Notenbank deutlich gestärkt. Die Amtszeit von Jerome Powell läuft noch bis Ende 2026, eigentlich kann Donald Trump ihn nicht aus dem Amt treiben. Und Powell hat bereits deutlich signalisiert, dass er freiwillig nicht vorzeitig geht. Berufen wurde der Mann übrigens von Dondald Trump selbst. Er gilt als Konservativer, als jemand, der gegen zu viel Regulierung ist und eher auf das freie Spiel der Märkte setzt. Dass so jemand zum Gegenspieler von Trump in Sachen Finanzpolitik wird, zeigt, wie weit es mit den USA mittlerweile gekommen ist.

Und weil das so ist, unterhalten die USA ca. 800 Militärbasen rund um den Globus. Weil die dazu gezwungen wurden und nur vor Ort sind, um für das Wohlergehen der fremden Gesellschaften und Zivilisationen zu sorgen. Das ist wirklich eine große Ungerechtigkeit, die den USA da widerfährt.


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