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Ulrich, Dienstag, 08.04.2025, 12:42 (vor 16 Tagen) @ Jones

Wer ein Online-Abo der Süddeutschen hat, sollte sich das aktuelle Interview mit Eliot Cohen durchlesen. Cohen war u.a. Berater der Regierung von Bush jr. und Dekan der School of Advanced International Studies an der Johns-Hopkins-Universität. Ein Konservativer der alten Schule, auch wenn er den Begriff "Neocon" auf sich bezogen strikt ablehnt.

https://www.sueddeutsche.de/projekte/artikel/politik/trump-us-regierung-kompetenz-zoelle-putin-interview-e298463/

Der zentrale Satz auf die Frage "Was würden Sie den Europäern gerade raten?" lautet:

"Traut keinem Wort, das aus dem Mund eines Mitglieds der Trump-Regierung kommt."

Für Cohen ist es viel schlimmer gekommen, als er erwartet hätte. Trump und seine Regierung sind deutlich inkompetenter, rücksichtsloser und zerstörerischer als von ihm vorher angenommen.

Donald Trump hält er nicht für jemand, der einem großen Masterplan folgt, sondern für einen Narzissten, der von Launen, Impulsen, Ressentiments und Rachegelüsten angetrieben wird.

Trump hat eine Vorliebe für große, autoritäre Staaten und glaubt, er könne kleinere Staaten nach Belieben herumschubsen. Cohen geht aber davon aus, dass Trump mit letzterem scheitern wird. Vor allem aber hat Trump den Wert, den Allianzen für die USA haben, nicht verstanden.

Bei Putin und der Ukrane stößt Donald Trump an die Grenzen. Er hätte zwar theoretisch wirksame Druckmittel gegen Putin, praktisch aber wird er die laut Cohen wohl nicht einsetzen.

Teilweise will Trump mit seinen Aussagen laut Cohen vor allem provozieren. Cohen empfiehlt, ihn zu ignorieren oder sich über ihn lustig zu machen.

Die Regierungsmitglieder sind für ihn teilweise Überzeugungstäter und Ideologen. Das geht hin bis zu Personen, die den Staat und seine Institutionen zerstören wollen. "Das sind im Grunde Vandalen, die ihren Hass auf die sogenannten Eliten ausleben, auf Universitäten, die Regierungsbürokratie." Auf wen Donald Trump hört, lässt sich nicht vorhersagen. Dazu ist er zu unberechenbar. Auf die wenigen Vernünftigen in seinem Umfeld jedenfalls hört er nicht.

Andere Staaten könen zwar versuchen, mit Donald Trump ins Gespräch zu kommen. Nutzen allerdings wird es ihnen nicht. Militärisch sollte man statt dessen aufrüsten, um im Falle eines Konflikts möglichst nicht auf US-Hilfe angewiesen zu sein. Europa sollte sich zudem nicht von Trump einschüchtern lassen, sondern stark und selbstbewusst auftreten.

Dass bisher relativ wenig Menschen gegen Trump protestiert haben, führt er darauf zurück, dass die aktuell nichts machen können, um Trump zu stoppen. Zu den Midterms allerdings rechnet er mit ganz massivem Widerstand.


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