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Was nützt es wenn in Dänemark alle 3 Monate die Maßnahmen aufgehoben werden (Corona)

Cthulhu, Essen, Mittwoch, 26.01.2022, 19:10 (vor 824 Tagen) @ CLM

Ich würde sagen, wir hinken mehrere Wochen hinterher. Nun kann man sagen, es war gut die Delta-Welle soweit klein zu halten und erst jetzt in der Omicron-Welle mehr und mehr zuzulassen. Aber selbst Omikron ist bei uns ja erst nach Weihnachten so richtig angekommen. Die Niederlande hatten diese Notwendigkeit für einen Lockdown auch nicht wirklich. Die Inzidenz lag bei 500, als die in den Lockdown gingen, Delta war auf dem Rückzug. Aber zu dem Zeitpunkt war man sich ob der geringeren Krankheitsschwere von Omikron noch nicht so sicher und man hatte Schiss vor zu hohen Zahlen.

Dass es gut sein kann, Infektionen zuzulassen, zeigen die Länder, die seit dem Sommer keine harten Maßnahmen mehr hatten. Die werden nun die ersten sein, die komplett öffnen können (oder das mehr oder weniger schon getan haben). Und da reden wir jetzt nicht über die Zeit mit den wirklich vielen Toten in der ersten und zweiten Welle (diese Infektionen haben jetzt eh keinen Einfluss mehr), sondern über die Zeit ab dem letzten Sommer, als man schon eine relativ breite Immunität durch die Impfung in der Bevölkerung hatte. Der Preis, der für die höhere Durchseuchung zu bezahlen war (mehr Tote), war gar nicht so extrem, wie es die Gesamtpandemiezahlen suggerieren. In UK zum Beispiel gab es nur unwesentlich mehr Tote als in Deutschland. Da waren das seit Anfang August 24000 Tote (36 Tote pro 100.000 EW), in Deutschland 25500 Tote (30 Tote pro 100.000 EW). Dagegen haben sich in UK 10,2 Mio Menschen infiziert (15% der Bevölkerung, deutlich mehr als in Deutschland in der gesamten Pandemie), in Deutschland aber nur 5,2 Mio (6,2% der Bevölkerung). Diesen Unterschied sehen wir in UK jetzt in den Zahlen. Bei ungefähr ähnlicher Impfquote haben die Briten halt deutlich mehr natürliche Infektionen und damit eine viel breitere Immunität in der Bevölkerung. Die Zahlen steigen dort nicht mehr sondern gehen sogar zurück. Trotz voller Stadien, vollen Pubs, vollen Indoorveranstaltungen.

Insofern muss man unter dem Strich sagen, haben die Briten mit ihrer Entscheidung des Freedom Day am 19. Juli im Nachhinein betrachtet alles richtig gemacht.

Aber nimmst du dir da nicht einfach mal grade die falschen Zahlen, wenn es um den Preis für die höhere Durchseuchung geht?
Ist schön, dass ab August "nur" geringfügig mehr Tote in UK pro 100.000 Einwohner zu verzeichnen waren, aber das ist für mich dann eine doch etwas sehr selektive Wahrnehmung.

In der gesamten Pandemie sind, laut Statista, in UK 2.295 Tote pro 1.000.000 Einwohner zu verzeichnen, in Deutschland sind es 1.406, das ist schon ein gewaltiger Unterschied.

Die breitere Immunität in der britischen Bevölkerung kommt auch aus den ersten beiden Wellen, die dort viele Opfer forderten, dementsprechend ist der Preis, den man für die breitere Immunität und den Freedom Day gezahlt hat, schon nicht ganz so gering.


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