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Melanie Brinkmann Interview: Mit Blick auf die Zukunft (Corona)

FourrierTrans, Dortmund, Sonntag, 04.07.2021, 19:49 (vor 1020 Tagen) @ Johan
bearbeitet von FourrierTrans, Sonntag, 04.07.2021, 19:55

Ein sehr ausführliches Interview mit Melanie Brinkmann.

- Ohne Impfung der Kinder und bessere Schutzmaßnahmen an Schulen wird Delta durch die Schulen rauschen
- Kinder müssen geimpft werden. Geht davon aus, dass STIKO bald Empfehlung ändern wird
- Masken und Abstandhalten auch in 2022, weil Impfschutz mit neuen Varianten zunehmend abnimmt.

Interview

Was ich mich zunehmend frage, insbesondere im Hinterkopf dabei die jüngere Entwicklung bei Covid-19 und die jetzt schon prognostizierten möglichen Schulschließungen im Herbst: Wie sieht eigentlich die Zukunft der jüngeren Generation aus?
Ich bin zwar schon Fallobst und habe die "3" überschritten, aber beispielsweise einige junge Leute in der Familie, die z.B. gerade Abi gemacht haben. Die "Kids" kenne ich seit der Geburt und weiß daher einigermaßen gut, wie sie aktuell leben und kann nur sagen: was für eine verlorene Jugend seit knapp 1,5 Jahren.
Sicherlich, ist alles im ersten Moment nicht sonderlich wichtig, dennoch. Die "Älteste" hat das Gym verlassen, ohne mit ihrer Stufe zum Abschluss zusammengekommen zu sein. Die letzten Monate hat man in Wahrheit auch größtenteils virtuell verbracht, von den Kleinen ganz zu schweigen. Freundinnen der Ältesten, die ein Jahr älter sind und 2020 ihr Studium angefangen hatten, sind drauf und dran das Studium abzubrechen und in die Heimat zurückzukehren. Völlig vereinsamt, teilweise in fremden Städten, ohne auch nur einmal Kontakt zu anderen Studierenden und Lehrpersonal gehabt zu haben.
Jetzt schaue ich zurück auf meine Zeit und werfe mal, mit der heutigen Brille betrachtet, völlig verrückte Dinge in den Raum. Wir sind von einer 18ter-GB-Feier/Abi-Feier zur nächsten, haben danach Semesterparties in vollen stickigen Clubs besucht, waren auf unzähligen WG-Parties, wo keiner mehr wusste wer der Anwesendenden eigentlich eingeladen war und wer nicht, haben in überfüllten Hörsälen und Mensen gehockt/gelernt (was durchaus Disziplin eingetrieben hat), sind in vollen Sonderzügen zu Auswärtsfahrten gepilgert oder gelegentlich auf dem Hamburger Kiez in Kneipen Taschengeld durch kellnern verdient. Wenn es uns richtig gut ging und wir genug Geld gespart hatten, sind wir als Kohorte mit dem billigsten Flieger nach Italien oder Spanien, einfach so.
Fachlich wird man die Leute vermutlich auch ohne alldem entsprechend für den Arbeitsmarkt fit machen können, aber welche Form der Sozialisierung ich/wir dadurch genommen hätten, vermag ich nicht zu sagen. Wenn ich jetzt lese, dass wir auch im nächsten Jahr als Menschen, trotz Impfung, nicht näher zusammenkommen können, dann macht mir das wirklich Angst. Eine derart verlorene Jugend hatte wohl wirklich nur die aktive Kriegsgeneration. Und die Frage, wie diese Aussichten die Impfmoral möglicherweise hart unterwandern werden, könnte auch ein Problem sein...


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