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Impfungen: Zahlen und Unterschiede (Corona)

markus, Mittwoch, 07.07.2021, 17:02 (vor 995 Tagen) @ Ulrich

Es scheint aber aktuell auch wirklich nach unten zu gehen mit den täglichen Impfzahlen.
Gestern wurden knapp 700.000 Dosen verimpft, während in den Wochen zuvor an den Dienstagen meistens um die 1 Million geschafft wurden.
Montag auch schon nur 520.000, an den Montagen der letzten Wochen meistens um bzw. über 600.000

Ist da jetzt die Sättigung bereits erreicht und man muss damit rechnen, dass der prozentuale Fortschritt ausgebremst wird?


Ich wäre zumindest nicht überrascht, wenn der Impfkurve zunächst einmal abflacht. Und ich tippe auf ein ganzes Bündel von Ursachen. Ich hoffe, dass ein beträchtlicher Teil derjenigen, die sich bisher nicht um einen Impftermin bemüht haben keine eingeschworenen Impfgegner sind, sondern dass ihnen das Thema (aktuell?) nicht sonderlich wichtig ist. "Die Zahlen sind niedrig, das eilt nicht!". "Was soll mir schon groß passieren, falls ich mich doch anstecke? Ich bin jung und gesund!". "Zunächst einmal fahre ich in den Urlaub, das habe ich mir verdient!". "Wir sind eh schon durch mit der Pandemie!". Dazu gibt es auch heute noch Menschen, die nicht sonderlich internet-affin sind, die keine Zeitungen lesen, etc. und keinen Hausarzt haben. Darunter Menschen mit Migrationshintergrund, die auch keine sonstigen deutschen Medien verfolgen. Dürfte eine relativ bunt gemischte Truppe sein. Und es gibt sicherlich auch Verunsicherte, die keine Impfgegner im engeren Sinne sind, die aber zunächst einmal abwarten.

Sollte sich das Infektionsgeschehen wie befürchtet aber im Herbst/Winter noch einmal zuspitzen, dann könnte es auch eine neue Welle von Impfwilligen geben. Bis dahin muss man aktiv für die Impfung werben und auch schauen, welche Gruppen man bisher nicht ausreichend im Fokus hatte.

Bei uns im firmeninternen Impfzentrum ist nun auch der Kipppunkt erreicht. Es gibt jetzt mehr Impfstoff als Nachfrage. Es gibt nun die Überlegung, mit mobilen Teams zu den einzelnen Standorten zu fahren. Wäre wahrscheinlich von Anfang an besser gewesen, als darauf zu setzen, dass die Leute selbst aktiv werden müssen (sprich: proaktiv zur passenden Zeit das Portal aufrufen, sich anmelden, Unterlagen unterschreiben, hinfahren). Denn wer hat das gemacht: Logischerweise eher die kaufmännischen Mitarbeiter, die einen Bürojob haben und meist im Homeoffice sind. Diejenigen, die irgendwo auf der Fläche Paletten hin- und herschieben und über keinen eigenen PC Arbeitsplatz verfügen, haben gar nicht Möglichkeit dazu gehabt, immer mal wieder ins Portal schauen. Ein Teil der Leute kann mit den ganzen Unterlagen, die man lesen und unterschreiben soll, auch nur wenig anfangen, sind verunsichert oder verstehen das nicht. Dabei ist diese Gruppe von vornherein gefährdeter gewesen, als jene, die ganz geschmeidig von zuhause aus arbeiten können. Die hätte man eigentlich zu allererst impfen sollen.


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