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Sanktiönchen trifft es wohl eher (Politik)

DB146, Lokschuppen, Donnerstag, 24.02.2022, 21:12 (vor 1395 Tagen) @ micha87

Du hast da etwas geschrieben, was für mich die Frage aufgeworfen hat ob du die USA als treibende Kraft (Aggressor) in diesen Konflikt siehst? Mein Eindruck ist nicht, dass die USA jenes alles geplant hat.

Da sind wir einer Meinung. Ich bin nur eben auch der Meinung, dass es der USA nicht ungelegen kommt (aus den genannten Gründen) und sie (schon seit Jahren) auch nicht besonders bemüht waren, die Russen ernst zu nehmen oder Mittel zu suchen, um den Russen ein Stück weit entgegenzukommen, um Druck vom Kessel zu nehmen.

Nach den gestrigen und heutigen Ereignissen muss ich mich aber auch fragen, ob Putin überhaupt stoppbar gewesen wäre. Es ist ernüchternd, schockierend, ...

Insofern ist es aber schön, dass man hier kontrovers diskutieren und Meinungen austauschen kann.

In deinen Beitrag nun wurde deine Position etwas klarer. Vor einigen Monaten ging mir die Positionen gegen NordStream 2 echt noch etwas gegen den Strich, vor allem weil ich es gut finde wenn wir uns vielfältig aufstellen und nicht einseitige Handelsbeziehungen haben. Die Gefahr davon nun extrem abhängig zu sein war unübersehbar, aber wir haben eben einen hohen Bedarf und können nur wenig selbst produzieren. Es ist in der gesamten Form nicht des Weisheits letzter Schluss und natürlich sollte das Projekt andere europäische Länder bewusst ausschließen. Wir haben da ebenfalls sehr egoistisch gehandelt, die Quittung gibt es jetzt und nun muss man wieder einmal überlegen wie können sinnvolle Lösungen aussehen? Atomenergie weiter hier zu betreiben war lange Zeit völlig undenkbar, nun wird man aber darüber nachdenken. Niemand von uns will aber einen Reaktor bei sich in der Gegend haben, alleine Windräder sind für einige zu viel. Da soll man jetzt Menschen in entlegenen Regionen verkaufen solche Reaktoren bei sich vor der Tür zu haben? Wir brauchen von allem zu viel, andererseits kann man den vorhandenen Bedarf nicht mal so eben zurückfahren. Innovationen werden hier gefragt sein, Ländergrenzen verschieben sollte da nicht der Ansatz sein. ;) Vielleicht kann Putin das noch jemand erklären. ^^

Der Punkt der Energiewende wird in Deutschland schon seit Jahrzehnten verschleppt und verpennt. Da wurde das Planungsrecht bzgl. Biomasseanlagen bewusst so verändert, dass die Anlagen schwerer zu realisieren sind. Da wurden die Bedingungen für Windenergieanlagen massiv verschlechtert durch immer höhere Abstandsforderungen (Abstände die im Übrigen größer sind als bei manchen Industriebetrieben - man vergleiche den Abstandserlass NRW mit den Vorgaben zur Windenergie (siehe Gesetz zur Ausführung des Baugesetzbuch in NRW)). Die deutsche Solarenergiewirtschaft war weltweit auch mal ganz vorne mit dabei bevor dann Förderungen und Einspeiseregelungen eben diese wiederum weitgehend unwirtschaftlich gemacht haben. Hinter vielen dieser "Sabotageakte" standen die großen Energieerzeuger in Deutschland. Das alles hat unsere Abhängigkeiten nicht gerade kleiner gemacht. Wir hatten es in der Hand und haben dabei total versagt.

Und Russland sorgt jetzt für eine Zeitenwende, deren Auswirkungen noch weitgehender sein können als derzeit absehbar. Die westlichen Demokratien sind ein Stück weit wehrloser geworden. China wird bzgl. Taiwan auch ganz genau beobachten, wie der Westen jetzt in der Ukraine reagiert - wobei dort aufgrund der vertraglichen Zusage der USA natürlich andere Voraussetzungen herrschen.


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