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Der AS Monaco - BVB - Analysethread (BVB)

Fair Play, NRW, Donnerstag, 20.04.2017, 09:38 (vor 2525 Tagen) @ Didi

Also jetzt mal ehrlich, aber eigentlich wurden wir heute einfach nur eingereiht. Offensiv eine sehr schöne Truppe, defensiv sowohl individuell als auch mannschaftstaktisch auf dem Niveau mangelhaft.

Während wir jedes Tor fast schon «erzaubern» müssen und dafür jeweils 40 Minuten lang anrennen, musste Monaco eigentlich nicht sonderlich viel investieren. Natürlich hatten die auch ein paar vergebene Chancen, aber bei den Toren haben wir mächtig mitgeholfen. Ich erspare euch die Details. Dass aber Pisczczek einen schweren Hang zum Ballverlust hat, war schon bei den Testspielen im Wintertrainingslager mehr als offensichtlich und sowas bestraft dann der FC Marbella halt nicht, aber Monaco lässt sich sowas nicht entgehen.

Aber überhaupt: Defensiv klappt da einfach wenig. Weder ein koordinierter Rückzug nach Ballverlust, noch eine funktionierende Abseitsfalle oder das individuelle Zweikampfverhalten. Da steht permanent am anderen Ende des Platzes wieder einer, der das Abseits aufhebt. Muss Weigl in den Defensiv-Zweikampf grummelt der Magen und wenn man eben mal einen umreissen muss, um Schlimmeres zu verhindern, wird das eben auch nicht gemacht. Dabei ist das eben auch Bestandteil des Fussballs und wird gegen uns ja auch permanent praktiziert.

Einen wirklichen Groll kann ich aber nicht hegen, oder wer hat denn hier erwartet, dass wir mit Matze Ginter, Erik Durm und co. pfeifend ins Halbfinale einziehen? Dass man im Transfersommer mit Götze, Schürrle und Rode fast 80 Millionen in den Sand gesetzt hat, lässt sich eben auf ernsthaftem Niveau nicht kompensieren.

Dennoch muss man sicher aber schon fragen, ob es jetzt wirklich so schlau war, heute Erik Durm zu bringen, der 5 Wochen kein Spiel gemacht hat? Was da in Tuchel genau vorgeht, ist mir schon ein Rätsel. Und das sorgt halt für Unverständnis und viel Unruhe. Warum sitzt Nuri Sahin in 80% der Spiele auf der Tribüne, um dann heute (gut) zu spielen? Wer kann da folgen?

Überhaupt wird in dieser Saison deutlich, wie massiv das Vakuum ist, das Jürgen Klopp hier hinterlassen hat. Ich hatte seinen Fussball so satt wie Polenta, aber als Figur fehlt er uns einfach unglaublich. Wo ist die Identität von Borussia dieser Tage? Wir sind eine seelenlose Durchgangsstation für Hochbegabte geworden ohne jedes Identifikationspotential. Und diese fehlende Orientierung führt dann zu Unmengen sinnloser Selbstzerstörungsakte. Zuerst sind es die Worte von Tuchel und Watzke nach dem Bayernspiel, dann schiessen sich alle auf Watzke ein und heute ist bestimmt wieder der Trainer dran.

In München hofieren sie einen Heuchler, Lügner und Sträfling bis an sein Lebensende, weil «mia sind mia» und der Uli ja so viel Gutes getan hat, während wir gar nicht müde werden, uns an uns selber abzuarbeiten.

Das sind für mich alles Überbleibsel der Klopp-Ära und man wird sich da schon Gedanken machen müssen, was Borussia Dortmund in Zukunft darstellen sollen. Derzeit sind wir irgendwas zwischen dem HSV in erfolgreich und dem FC Bayern in erfolglos.

PS. Bin derzeit massiv vom Informationsfluss abgeschnitten und grüsse aus Kuba.

Moin Didi, das mit Jürgen Klopp als Gesamtpaket war einfach unfassbares Glück, sowas hast du als Verein doch eher once in a lifetime. Unsere Verantwortlichen müssten ihm bis heute eigentlich den Allerwertesten pudern, dass er die Borussia so verzaubert hat, mit all seinen Erfolgen und finanziellen Sprüngen.

Was ich damit sagen will, das war sowas wie das Optimum und es wäre für die Erwartungshaltung erheblich gesünder, wenn man das auch als solches betrachtet. Diese Zusammenstellung als ewigen Maßstab anzusehen wird noch dem einen oder anderen so manche frustrierte Runde bescheren.

Die Identifikation zieht man doch auch aus dem Verein selber, seine Verantwortlichen wie Michael Zorc oder Lars Ricken für den Nachwuchsbereich, der Durchlauf der Spieler aus eben diesem, zu sehen wie diese sich in einem CL-Spiel gegen die ganz Großen schlagen. Der Trainer ist nunmal in den wenigsten Fällen so lange aktiv wie es Jürgen Klopp war. Letztlich machen auch die Spieler den Verein zu etwas, womit man sich identifizieren kann. Wieso der BVB in deinen Augen eine seelenlose Durchgangsstation sein soll, kann ich nicht nachvollziehen. Und welche Selbstzerstörungsakte du ausgemacht haben willst, weiß ich auch nicht wirklich. Aber du wirst schon deine Gründe dafür haben.

Schöne Grüße nach Kuba.


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