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einstimmig: Impfangebot für alle Kinder ab 12 beschlossen und Drittimpfungen für Risikopatienten (Corona)

guy_incognito, Rhein-Neckar, Dienstag, 03.08.2021, 10:40 (vor 998 Tagen) @ Ulrich

Ein unfassbarer Vorgang, dass sich die Politik über die STIKO erhebt. Wahlkampf pur, mal wieder auf dem Rücken der Kinder. Zumal die nicht geimpften Erwachsenen das Problem sind und nicht die Kinder.


Unsinn.

Danke!

Da übrigens sämtliche Gesundheitsminister geschlossen für die Impfangebote gestimmt haben, ist es auch kein wirkliches Wahlkampfmanöver. Denn alle im Bundestag vertretenden Parteien mit Ausnahme der AfD sind auch in der GMK vertreten.

Die STIKO hat zwar die Regelimpfung für Kinder und Jugendliche ab 12 Jahren nicht empfohlen, sie rät aber auch nicht aktiv davon ab. Hintergrund ist, dass die STIKO recht konservativ agiert. Sie stützt sich normalerweise bei ihren Aussagen ausschließlich auf offiziell veröffentlichte Studien. Normalerweise ist diese Vorgehensweise in hohem Maße nachvollziehbar. In wie weit das in einer dynamischen Pandemie-Situation sinnvoll ist, das müssen andere beurteilen. Bei Covid-19 liegt die aktuelle Forschung zunächst lediglich als Preprint vor, es dauert dann längere Zeit, bis der Weg zur offiziellen Veröffentlichung durchlaufen ist.

Problematisch ist aber, dass diese Nicht-Empfehlung teilweise in der Öffentlichkeit fälschlicherweise als Warnung vor der Impfung dieser Altersgruppe verstanden wird. Dies ist aber nicht so, siehe z.B. das aktuelle Interview der Süddeutschen mit dem STIKO-Vorsitzenden Mertens, Interview mit Stiko-Chef Thomas Mertens zur Impfempfehlung für Kinder:

"Soweit ich es verstehe, soll den Kindern ab zwölf Jahren ein verstärktes Impfangebot gemacht werden. Das ist doch keine grundsätzliche Änderung der derzeitigen Situation. Die Impfung der Kinder in dieser Altersgruppe ist auch jetzt möglich. Die Politik kann das Angebot im Sinne einer allgemeinen Vorsorgemaßnahme durchaus machen, die ja auch nicht evidenzbasiert sein muss."

In dem Punkt scheint Thomas Mertens ganz entspannt. Er wehrt sich aber dagegen, in Richtung auf eine allgemeine Impfempfehlung gedrängt zu werden.

Und genau das ist der Punkt. Die Situation hat sich nicht wirklich geändert. Der Zugang zur Impfung für diejenigen, die eine solche wollen, wurde schlichtweg vereinfacht. Und das dürfte übrigens auch im Sinne der STIKO sein.

Bis jetzt musste man gezielt nach Ärzten suchen, die einen impfen. Verständlich, da es bei niedergelassenen Ärzten häufig um den Ruf geht. Und der ist schnell ramponiert, besonders dann, wenn Querdenker und andere Vollidioten Stimmung gegen sie machen. Daher halten sich viele strikt an die STIKO-Empfehlung, obwohl sie selbst bei einem Impfschaden wohl nicht haften würden.

Ich finde es daher gut, dass man die niedergelassenen Ärzten hier entlastet und niederschwellige Angebote vor Ort und über die Impfzentren ermöglicht.


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