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Starke Preissteigerungen beim Erdgas befürchtet (Politik)

Jurist81, Freitag, 24.06.2022, 08:43 (vor 670 Tagen) @ Ulrich

Genau, das sogenannten Margining, das die Branche zu Beginn des Jahres unter erheblichen Zuguzwang gesetzt hat. Uniper, LEAG, STEAG haben zwischen 400 Millionen EUR (STEAG) und 7 Milliarden EUR (LEAG) KfW-Kreditmittellinien beantragt und erhalten, um den Turbulenzen an den Märkten zu begegnen.

Was komplett verrückt war: Der Spread, d.h. die Differenz zwischen Brennmittel (CDS-Clean Dark Spread bei Steinkohle, CSS- Clean Spark Spread bei Gas und Clean Brown Spread bei Braunkohle) und Strompreisen am Spotmarkt sorgte für eine hervorragende Ertragslage bei den Versorgern, aber gleichzeitig war führte die fehlende Liquidität zur Absicherung der Handelsvolumen zu existenzbedrohenden Szenarien, oder zumindest war das daily business ohne die Kreditlinien bedroht.

Hier hat der Gesetzgeber angekündigt für die Versorger bis zu 100 Milliarden EUR als Sicherheiten oder Kreditmittel zur Verfügung zu stellen, um das Margining abzusichern. Zumindest die großen EVUs sind mE gut auf die Situation vorbereitet.

Spannend wird die Situation, sobald der § 24 ENSIG scharf geschaltet wird und die Gaslieferanten ihren Kunden die höheren Preise weitergeben dürfen. Anders als Habeck angekündigt hat, ist das bei den Kunden auf Grund normaler Preisänderungsklauseln bislang kaum angekommen. Und für viele, bspw. Fernwärmeunternehmen ist die Konstellation richtig schlecht, weil der § 24 ENSIG diese bewusst herausgenommen hat. Es würde mich nicht wundern, wenn der Staat hier am Ende eingreifen muss, weil einige FVU in eine Schieflage geraten könnten, weil die Vorgaben an die Preisänderungsklausel eine 100%ige Weitergabe der Kosten nicht erlaubt und die Preisanpassungen zeitversetzt greifen. Aber im Ministerium möchte man nach dem skandinavischen Vorbild ein sehr stark reguliertes Fernwärmenetz und der zuständige Referent meint, dass man die dadurch entstehenden erheblichen Nachteile durch Fördermittel wieder gut machen könne. Dummerweise entscheidet er nicht über die Fördermittel...


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