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Seltsames Bild was man da empfängt ... (Politik)

FourrierTrans, Freistaat Sauerland, Sonntag, 06.03.2022, 08:54 (vor 1386 Tagen) @ Davja89

Es riecht so langsam etwas nach interner Manipulation. Damit meine ich nicht die große Revolte sondern eher als wenn das Fußvolk extra langsam macht und die Offiziere nicht grade mit letzter Gewalt für Ordnung sorgen.
Das würde zu dem validen Bild passen was man gesendet bekommt. Ja natürlich Kampfhandlungen und Gefechte. Auch mit viel Leid und Tod. Aber irgendwie der letzte Wille und Entschlossenheit sieht man irgendwie nicht.
So starten im militärischen die ersten Auflösungserscheinungen. Nur noch Dienst nach Vorschrift.
Ja die Invasoren kommen langsam voran aber wie eine funktionierde Armee wirkt das alles auch nicht.

Dazu muss man sagen das der Krieg von beiden Seiten auch als Bruderkrieg gesehen wird oder gesehen werden könnte. Klingt erstmal komisch aber in der Realität dürfte es kaum eine Ukrainische Familie geben die keine Verwandten in Russland hat. Für die Russen ist die Ukraine sozusagen der Ursprung ihres "Reichs". Das ist einfach was anderes als Krieg mit einem Volk oder Land zuführen was einem komplett fremd ist.
Wenn man Vietnam als Vergleich nimmt das waren absolut konträre Lebenswirklichkeiten. Da fällt es deutlich leichter den Feind zu entmenschlichen.
Dafür spricht auch das selbst auf Ukrainischer Seite ja kaum Jubeltriaden zu vernehmen sind wenn man von gefallenen Russen liest, obwohl es auch moralischer Sicht dafür durch aus eine Berechtigung geben würde.
Abgesehen von einem Mann im Kreml wirkt keine Seite wirklich entschlossen im Krieg.

Eine andere (für mich deutlich unwahrscheinlichere) Variante wäre das man sich in Kreml wirklich nicht im klaren ist was jetzt das Ziel ist und daher die Entschlossenheit fehlt. Man könnte relativ unbedarft in diese Abenteuer (sorry für diese verharmlosende Formulierung, ich hoffe man versteht was ich meine) gestolpert zu sein. Irgendetwas mit Befreiung , eventuell bekommt man auch die Krim für immer gesichert. Aber ein richtiges Ziel auf das alle hinarbeiten ist nicht ersichtlich. Auch Russland wirkt nicht als wenn es wirklich mit aller Entschlossenheit die Ukrainer Niederingen will.
Laut vielen Experten sind die Kampferprobtesten und modernsten Verbände ja noch immer nicht im Kampfgeschehen und man macht auch keine Anstalten diese dort hinzubewegen.

Das alles muss übrigens nicht zwangsläufig eine gute Nachricht sein. Truppen den klare Führung fehlt neigen gerne mal dazu kopflos zu agieren. Das kann dann schnell zu unnötigen Beschuss von Zivilisten führen oder zu so Aktionen wir das beschiesen von einem AKW.
Ausserdem könnte eine halbmotivierte Russische Armee auch immer noch zu stark für eine Niederlage sein aber zu schwach für den Sieg. Könnte zu vielen Monaten Gefechten und sich gegenseitig hochschaukelnden Gewaltspiralen führen.

PS Alles natürlich Gedankengänge von jemanden der mal 2 Artikel gelesen hat und ansonsten absolut keine Militärische Erfahrung besitzt. Also Quasi Doppelpass Niveau.

Sehe ich ganz genauso. Bei dieser großen Masse an Material und Mensch "passiert" einfach zu wenig. Selbst wenn die ukrainische Armee mehr zu bieten hat, als erwartet, müsste man mittlerweile zumindest erste Materialschlachten sehen, insbesondere im Umfeld der Städte. Stattdessen sieht man von Artillerie und Luftunterstützung zerstörte Gebäude. Am Ende muss man auch immer vorsichtig sein, was man zu sehen bekommt und was nicht, aber ich habe zunehmend ein ähnliches Gefühl wie du. Irgendwas stimmt nicht mit dieser großen Truppenstärke und dem Bild, was sich bietet.


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