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Ölpreis steigt um weitere fast 10 Prozent (Politik)

virz3, Oberhausen, Montag, 07.03.2022, 09:38 (vor 1385 Tagen) @ Davja89

Es herrscht halt auch bei Teilen der Politik auch ein absolutes Wunschdenken vor:

Ich und meine Frau haben beide nur einen kurzen Arbeitsweg. Daher kommen wir mit einem Auto gut zurecht. Einer kann im Wechsel Fahrrad und ÖPNV nutzen. Da wir in keiner Metropole leben ist das im Vergleich zum Auto aber immer noch ne richtig nervige Angelegenheit. Fährt man mit dem Fahrrad ist man gerne mal komplett durchgenässt auf Arbeit. ÖPNV wurde mal wieder bestreikt die Tage. Und auch ansonsten lässt die Zuverlässigkeit zumindest zu Wünschen übrig. Zeitaufwand summiert sich je Arbeitsweg auf ca. 30 min zusätzlich beim ÖPNV, beim Fahrrad ist dieser immerhin besser. Also jeden Tag 1 Stunde extra sinnlos Zeit vergolden.

Jetzt kommt aber der eigentliche Knackpunkt:

Wenn man ein Kind in die Kita (oder Schule) bringen muss vor der Arbeit fallen beide Möglichkeiten komplett raus. Außer man möchte sein Kind morgens um 4 Uhr aus dem Bett holen.
Daher kommen wir mit einem gewissen Bequemlichkeitsverlust gut mit einem Auto zurecht aber ohne würde es nicht gehen.

Da reden wir aber von jemanden der Zentral in der Stadt wohnt mit wenigen KM Arbeitsweg. Großteil der Arbeitskollegen haben Arbeitswege vom Land in die Stadt von 20 bis 30Km. Und das beide Ehepartner. Da gibt es einfach überhaupt keine Möglichkeit auf zwei Autos zu verzichten.
In die Stadt ziehen ist auch keine Alternative aufgrund der Immo-Preise.

Bleibt am Ende nur das Geld woanders einzusparen was an der Tanke bleibt.
Das sind dann die Realitäten.

Da können dann hier gerne Leute rumschwadronieren das dass der Preis ist denn wir bereit sind zu zahlen. Oder es abfeiern das ja jetzt alle gezwungen werden auf den ÖPNV umzuschwenken. Das mag in Dortmund noch bis zu einem gewissen Punkt funktionieren. Aber schon bei Städten der Größenordnung 150.000 EW ist das keine ernstzunehmende Alternative für die meisten.
Also im Endeffekt wird das einfach nur ein sehr teurer Spaß.

Die Sanktionen sind Alternativlos aktuell. Da bin ich hier durchaus mit den Forum einer Meinung. Aber wir sollten uns nix vormachen. Das wird fast jeder im Portmonee spüren. Bei manchen (mich eingeschlossen) ist es halt nur ärgerlich. Bei anderen fällt grade die Klassenfahrt der Kinder ins Wasser oder der letzte Puffer denn man am Ende des Monats noch hatte ist weg.

Daher habe ich mich auch an der Geilheit auf immer neue Sanktionen hier gestört. Am Ende zahlen hier wie auch in Russland die kleinen Leute den Preis. Kann man machen wenn es sein muss aber muss man nicht noch abfeiern.

Sieht bei uns ganz ähnlich aus. Man merkt es einfach jeden Tag, wie einfach alles teurer wird. Jede Versicherung nimmt Jahr für Jahr immer mehr, Strom steigt, Benzin steigt, Lebensmittel steigt und man ignoriert es.

Wir führen Gottseidank eine gepflegte Excel-Tabelle, die unsere Netto Einkommen und alle monatlichen fixen Ausgaben genau festhält. Weil sich einkommenstechnisch bei beiden die letzten 2 Jahre eigentlich nichts zum positiven gedreht hat, hatten wir diese Tabelle lange nicht mehr aktualisiert. Das haben wir jetzt gemacht - und scheisse: wir sind im Minus. Wir hatten uns schon gewundert, wieso unser Geld auf dem Giro immer weniger wird, konnten uns kaum erklären, wo das her kommt. Wir gönnen uns beide echt wenig. Wir sind fast 200€ monatlich im Minus, die Einkaufstüten werden immer leerer für mehr Geld - erste Konsequenz, wir haben unsere Riester Renten auf das Minimum drehen müssen. Wir können uns das nicht mehr leisten - und wir sind weiss Gott keine Schlechtverdiener.

Auch ich werde, sobald es draussen nicht mehr so arschkalt ist morgens, mit dem Rad 15km zur Arbeit zu fahren. Dauert zwar alles länger und man ist unter Umständen verschwitzt auf der Arbeit. Da ich aber ein Einzelbüro haben stört es hoffentlich keinen.


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