Lest doch mal den Bericht aus der Züricher Zeitung. (Politik)

Davja89, Donnerstag, 28.09.2023, 16:54 (vor 809 Tagen) @ Sascha

Ziemlich Simpel:

Internet und IPhone.

Bin die letzten Jahre (aufgrund eines Projekts eines Angehörigen) öfters in Kenia gewesen und dort nicht (nur) in den Touristengebieten. Es hat einfach fast jeder dort Zugang zu Internet und ein Smartphone.
Natürlich nicht im letzten Winkel aber in den Ballungsräumen und dort sind eben oft auch die Slums.
Klingt jetzt seltsam aber ist einfach so: Die haben kein fließend Wasser in der Hütte und keine Müllentsorgung aber was das Thema Internet und Smartphones angeht brauchen die sich nicht vor uns zu verstecken.
Das ist auch der Grund warum in Kenia die letzten Wahlen sehr oft Unruhen waren.
Da wurden über WA und andere Soziale Medien die verschieden Stammesgruppen (dort im Normalfall gleichbedeutend mit Partei) gegeneinander aufgehetzt. Teilweise durch Fake News.

Die haben alle Zugang zu den Informationen. Gucken teilweise westliche Serien. Die haben heute ein sehr gutes Bild davon wie jemand aus Deutschland oder Frankreich in etwa lebt. Das ist der große Unterschied zu früher.
Das wird in Tunesien, Marokko oder Syrien genauso aussehen.
Noch vor 20 Jahre wussten die normalen Slumbewohner irgendeiner Großstadt in Afrika gar nicht das es so etwas wie Asyl gibt und was man in Europa durch Sozialhilfe für ein Leben führen kann im Vergleich zum Slum in Nairobi.
Das dürfte den größten Unterschied ausmachen zu früher.

Aktuell noch deutlich mehr als der Klimawandel.
Weil Afrika ist groß: Wenn ich in bestimmten Regionen Probleme bekomme sieht es 700 km weiter eventuell schon ganz anders aus. Dafür brauch ich dann nicht (aus deren Sichtweise) auf die anderen Seite der Erde ziehen.
Das der Klimawandel eventuell in 10 oder 20 Jahren deutlich größere Kreise zieht und dann nochmal zusätzlich anheizt ist unbestritten.

Das bezieht sich jetzt auf die "Armutsflüchtlinge". Die Situation von Ukrainern und teilweise Menschen aus Syrien ist natürlich eine andere.