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Auf Twitter überschlagen sich die Meldungen (Politik)

Ulrich, Samstag, 10.09.2022, 13:29 (vor 1199 Tagen) @ markus

Die Zukunft mag offen sein. Aber für einen nochmaligen Wendepunkt zu Gunsten Rußlands spricht aktuell nicht viel, weil Rußland hierfür einfach die Logistik, das (moderne) Kriegsgerät und das Personal fehlt.


Woher kommt eigentlich die Gewissheit? Kennt ihr den Lagerbestand oder ist das alles eine gefühlte Ebene?

Das sind Schlussfolgerungen westlicher Militäranalysten.

Russland scheint wohl von Anfang an bei wirklich modernem Militärgerät schlechter aufgestellt gewesen zu sein, als vor der Invasion allgemein vermutet. Und in den ersten Kriegswochen hat man zudem sehr viel Material verloren. Das Gerät ist häufig in einem extrem schlechten Zustand, es wurde gegen Ende der UDSSR eingelagert und danach kaum noch gewartet. Seit einiger Zeit sieht man auf Bildern immer ältere Fahrzeugtypen, vielfach ist man wohl bereits in den Sechzigern und Fünfzigern angelangt.

Schon zu Beginn des Krieges hat man sehr viele gut ausgebildete Soldaten im Bereich der Infanterie und auch ganze Fallschirmjägereinheiten verloren. Infanteristen mussten dann auch im Donbass die eigentlichen Sturmangriffe durchführen, nachdem die Artillerie diese mit massiven Schlägen vorbereitet hatte. Das hat erneut zu hohen Verlusten geführt. Durch gezielte Schläge auf Kommandostellen haben die Ukrainer zudem viele russische Offiziere getötet, die Befehlsstrukturen sind wohl vielfach nicht mehr intakt.

Und seitdem die Ukraine mit relativ weit reichenden Mehrfachraketenwerfern ausgerüstet ist, hat sie zudem zahlreiche große Munitionsdepots hinter der Front zerstört. Dies hat die Schlagkraft der russischen Artillerie deutlich geschwächt. Und zudem wird die russische Logistik deutlich aufwändiger. Statt die Munition per Zug bis zwanzig, dreißig Kilometer mit dem Zug hinter die Front zu transportieren, muss man sie nun mit Lkw über knapp 100 Kilometer heran karren. Zudem muss man sie dezentral lagern, auch die vom Westen gelieferten Feldgeschütze und Panzerhaubitzen treffen enorm präzise auf einige Meter genau.

Schon seit einiger Zeit fordern Hardliner in Russland von Putin, die Generalmobilmachung auszurufen. Aber selbst wenn das geschehen würde, dann müsste man zunächst mit den Reservisten neue Einheiten aufstellen. Zudem müsste man diese Leute mit persönlichen Ausrüstungen wie Uniformen, Sturmgewehren, etc. ausstatten. Man benötigte Infrastruktur für ihre Versorgung, Fahrzeuge, Panzer, etc. Schaut man sich halbwegs aktuelle Bilder von russischen Soldaten an, dann sind die vielfach noch so ausgerüstet, wie in der Zeit des Zweiten Weltkriegs. Die Gewehre sind zwar etwas jünger, dürften aber immer noch mindestens doppelt so alt wie die meisten Soldaten sein.


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