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„Wer heute baut, geht bankrott“ (Politik)

Ulrich, Mittwoch, 21.02.2024, 11:17 (vor 672 Tagen) @ Weeman

Zudem müssen wir einfacher und effizienter bauen, Stichwort z.B. "serielles Bauen", etc. Hier müssen sich auch die Bauunternehmen teilweise an die eigene Nase fassen. "Billige" Zinsen haben lange dazu geführt, dass man nicht unbedingt auf die Kosten achtete. Motto "Darf es ein bisschen mehr sein?"


Was wie gebaut wird entscheiden ja nicht die Bauunternehmen. Und dieses serielle Bauen halte ich ein Stück weit für eine Nebelkerze. Ähnliche Einsparungen kann man auch durch andere Planung etc. pp. erzielen.

Man muss die gesamte Branche betrachten. Vielfach hängen Bauträger und Bauunternehmen auch zusammen. Gerade in den Ballungszentren sah man in den Jahren vor der Krise sehr viele Bauprojekte, die auf Luxus setzten. Man balgte sich um ein finanzkräftiges Klientel, teilweise wurden die Wohnungen vermutlich auch als Geldanlage verkauft. Das sieht in der Regel so ähnlich aus wie die Neubauten in Dortmund am Phoenix-See. Aktuell gehen diese Projektgesellschaften reihenweise in die Insolvenz, weil sich auch das anvisierte Publikum die Wohnungen angesichts der gestiegenen Baukosten und des höheren Zinsniveaus nicht mehr leisten können. Einfachere, bezahlbare Wohnungen allerdings werden bereits seit Jahren viel zu wenig errichtet.

Dass man durch serielles Bauen mit industriell vorgefertigten Elementen viel Geld sparen kann, darin sind sich eigentlich alle Experten einig. Dass es noch weitere Einsparungsmöglichkeiten gibt, widerspricht dem nicht.

Nur ist auch gerade die Verwaltung oft extrem langsam und weit vom digitalen Zeitalter entfernt. Das serielle Bauen hat natürlich trotzdem Vorteile. Das sorgt aber nicht unbedingt dafür, dass mehr bezahlbare Wohnungen gebaut werden.

Auch die Verwaltung ist in der Tat ein Problem. Und zwar in doppelter Hinsicht. Einerseits machen zu komplexe Vorschriften und eine "analoge" Verwaltung. Und andererseits hat man in den Abteilungen vielfach die Stellen für Ingenieure, etc. reduziert. Als man dann wieder aufstocken wollte, konkurrierte man mit der Privatwirtschaft, die deutlich besser bezahlen konnte. Das allerdings könnte jetzt wieder kippen.

Da sehe ich keine andere Möglichkeit als Genossenschaften noch viel stärker zu fördern oder ein ausreichend großes Segment an Wohnungen in öffentlicher Hand um die Mieten gering zu halten.

Definitiv. Vor allem kann man bei klassischen Wohnungsgenossenschaften und Wohnungen in öffentlicher Hand recht sicher sein, dass der Wohnraum dauerhaft billig bleibt. Sozialwohnungen in privater Hand hingegen fallen irgendwann aus der Sozialbindung heraus.


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