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Solarmodulhersteller Meyer Burger will Produktion in Deutschland einstellen (Politik)

Ulrich, Freitag, 23.02.2024, 12:19 (vor 669 Tagen) @ burz

Werk in Sachsen - Solarhersteller Meyer Burger will Modulproduktion in Deutschland einstellen (Spiegel)

In der Corona-Krise hatte Meyer Burger die Fertigung von Solarzellen in Deutschland wieder hochgefahren. Mittlerweile drückt China aber seit geraumer Zeit Solarzellen zu Dumping-Preisen auf den europäischen Markt. Da können Produzenten in Europa nicht mithalten. Eine Förderung für Unternehmen in Deutschland war geplant, ist aber bisher wegen der angespannten Haushaltslage nach dem Urteil zur Schuldenbremse gescheitert.

Meyer Burger wird nun in die USA gehen. Dort gibt es im Rahmen des Inflation Reduction Act großzügige Fördermittel.


Letzteres muss man in Einzelfällen sicher auch mal hinnehmen, wenn Geschäftsmodelle aus Sicht der Bundesrepublik Deutschland nicht attraktiv genug sind.

Von den Verfechtern der Schuldenbremse würde ich aber eben solche Statements dann auch gerne hören. Aufgrund welcher Pläne also Zukunftsbranchen sicher überwiegend in Deutschland bleiben werden. Der Inflation Reduction Act verspricht für die USA ein großer Erfolg zu werden. Ich sehe nicht, dass wir dazu in Deutschland oder Europa bisher passende Antworten haben.

Im Bereich der Photovoltaik besteht schon jetzt eine extrem hohe Abhängigkeit von China. Nicht nur in Deutschland, sondern in der gesamten EU. Und jetzt fällt auch noch der letzte einheimische Produzent weg. Die Chinesen haben uns jetzt komplett in der Hand.

Die Photovoltaik ist nicht das einzige Gebiet, auf dem es so läuft. Nicht nur bei der Elektromobilität, sondern auch im Bereich der Erneuerbaren Energien sind Batterien ein zentrales Element. Bei den Lithium-Ionen-Akkus hatte Europa zeitweise komplett den Anschluss verloren. An der Entwicklung ist nicht nur der deutsche Staat schuld, mindestens genau so viel Verantwortung trägt die deutsche Industrie. Die haben Elektromobilität bis vor wenigen Jahren noch als "Spielerei" angesehen, Akkus könne man ja zukaufen. Dabei sind die das zentrale Element bei einem Elektroauto. Mittlerweile gibt es mit Northvolt wenigstens einen Produzenten, der nicht von chinesischen oder anderen asiatischen Unternehmen beherrscht wird. Aber "die Musik" spielt in China und teilweise auch in Südkorea. Mittlerweile gibt es eine zweite Batterietechnologie, Natriumionenakkus. Die Speicherdichte ist niedriger als bei Lithiumionenakkus, aber dafür benötigt man hier keine ausgesprochen teuren Rohstoffe. Deshalb kann man diesen Akkutyp deutlich preisgünstiger produzieren. Insbesondere bei stationären Anwendungen hat dieser Akkutyp eine große Zukunft. Aber in China gibt es bereits die ersten beiden Elektroautos mit so einem Akkutyp. Hier gibt es die Chance, auch in Europa an die Weltspitze vorzustoßen. Trotzdem wurden jetzt die Fördergelder für diesen und andere Batterietypen weitgehend rasiert.


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