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„Wer heute baut, geht bankrott“ (Politik)

Ulrich, Donnerstag, 22.02.2024, 13:22 (vor 670 Tagen) @ bigfoot49

Wo willst Du denn in Großstädten denn noch groß neubauen? Geht ja nur durch vorherigen Abriss. Sonst hast Du irgendwann gar keine Grünflächen mehr.

Vor allem in Kommunen, in denen die Bevölkerung zunimmt, wird man um die Erschließung neuer Baugebiete nicht herum kommen. Berlin fällt mir da als erstes ein. Und in den Außenbereichen findet man genügend geeignete Flächen. Allerdings wird in solchen Fällen jeder profane Acker schnell zum schützenswerten Biotop hoch stilisiert. Wichtig ist jeweils auch, dass man solche neuen Viertel gut an den Öffentlichen Personalnahverkehr anbindet. Auch da hat Berlin in der Regel massiv versagt.


Zumindest hier in Leipzig verschwinden immer mehr Baulücken und/oder Freiflächen. Und obwohl in den Stadtteilen oft zahlreiche leerstehende Gewerbe im Erdgeschoss sind, wird bei Neubau oder Sanierung weiterhin Gewerbefläche im Erdgeschoss geschaffen.

Das wundert mich, mit leer stehenden Immobilien kann man kein Geld verdienen. Ich weiß allerdings nicht, welche Vorgaben es da in Bebauungsplänen gibt bzw. welche Vorgaben es da gibt.


Auf der anderen Seite gibt es hier auch noch unzählige heruntergekommene Gebäude, bei denen seit Jahren nix passiert. Wird da weiterhin spekuliert? Bei sowas muss man dann als Staat auch mal klare Kante zeigen.

Ich weiß nicht, ob es da überhaupt rechtliche Möglichkeiten gibt, insbesondere so lange die Gebäude noch bewohnbar sind. Es gibt überraschend häufig Menschen, die mit Immobilienbesitz überfordert sind, aber auf der anderen Seite nicht loslassen können. Ein Freund von mir hat in den Achtzigern mitten in Düsseldorf für kleines Geld eine Wohnung gemietet, in der es keine funktionierende Heizung gab. Die Eigentümerin hatte das Haus von ihrem Mann geerbt, schaffte es aber nicht einmal, eine neue Heizung einbauen zu lassen, nachdem die alte irreparabel defekt war. Ich vermute, vorher hatte sich der Ehemann um alles gekümmert.

Für unbebaute Grundstücke hat man die Grundsteuer C eingeführt. Aber die Regelungen sind recht komplex, diese Grundsteuer wurde auch nicht von allen Bundesländern übernommen. Diese Steuer würde allerdings dazu führen, dass die von Dir angesprochenen Baulücken gefüllt würden. Meiner Meinung nach ist das auch nicht unbedingt negativ. Teilweise waren die ursprünglich bebaut, aber im Krieg wurden die Gebäude zerbombt und dann nicht wieder aufgebaut.


Und was lässt man in der Innenstadt zu? Hotel nach Hotel. Was machen die existierenden mittlerweile? Jammern, dass sie nicht mehr ausgelastet sind.

Würde mich aktuell wundern, Städtetourismus boomt wieder.


Und was ich auch nicht verstehe:
Trotz dass es hier mit dem bezahlbaren Wohnraum langsam knapp wird und im Landkreis die Infrastruktur teils nicht mehr ausreicht, versucht man immer noch neue Unternehmen im Umkreis anzusiedeln.

Vielleicht muss man auch mal vom Gedanken weg, dass man nur bis Höhe x (5 oder 6 Geschosse) baut. Funktioniert in anderen Ländern ja auch.

Klappt aber bei Bestandsbauten nur sehr begrenzt. In der Regel ist die Statik nicht dafür ausgelegt, großartig weitere Stockwerke zu tragen. Meist reicht es höchstens für ein weiteres Stockwerk in Leichtbauweise mit Holz.


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