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Es muss endlich etwas passieren (Sonstiges)

Garum, Bornum am Harz, Dienstag, 28.08.2018, 12:37 (vor 2677 Tagen) @ huerde

Es hätte schon lange etwas passieren müssen. Und zwar durchaus auch im Verständnis für die neuen Bundesländer.
Ich bilde mir da durchaus ein, dass ich mir ein Stück weit ein Urteil erlauben kann, weil ich in eine Ostfamilie eingeheiratet habe. Folglich kenne ich inzwischen jede Menge „Ossis“. Solche, die noch dort leben. Und solche, die längst in den Westen gegangen sind.

Die „Ossis“ wurden Anfang der 90 einfach mal aus ihrer heilen (wenn auch nicht luxurösen) Welt in eine neue gesetzt. Teilweise mitten im Leben, wo die persönlichen Verhältnisse eigentlich weitestgehend eingefahren waren, wurden sie mit einem neuen System konfrontiert, das sie schlicht überfordert hatte. Auf einmal ging es um den knallharten Leistungsgedanken, den sie so bisher kaum kannten. Das hat viele aus der Bahn geworfen. Aber auch die, die den Wechsel geschafft haben, sahen sich auf einmal dem beraubt, auf was sie sich bisher zumindest meinten verlassen zu können: Man musste keine Zukunftssorgen haben.
Viel erspartes hatte man nicht. Viele Arbeitsplätze (speziell im ländlichen Bereich) sind weg gebrochen. Und auf einmal lebt man neben dem reichen „Wessi“ und alles wird teurer. Und keiner weiß, was die Zukunft bringt.
Manche sind in die Perspektivlosigkeit abgedriftet. Manche halten sich gerade so mit Ach und Krach über Wasser. Und ja klar. Viele haben es auch geschafft (das wird aber auch nicht der Pegida-Stamm sein).
Ich möchte nicht bezweifeln, dass es soziale Probleme auch im Westen gibt. Aber der Hintergrund ist eben doch ein wenig ein anderer.

Und dann schaut man auf die Politik und sieht, dass man sich um Menschen aus Afrika kümmert. Und um das Weltklima. Und um südeuropäische Pleitestaaten. Aber für die Sorgen und Ängste der Menschen die hier leben ist irgendwie nie Geld da. Keiner sagt mal Germany-First.

Ich in meiner rosaroten Wohlfühlwelt bin bemüht Flugreisen begrenzt zu halten, hauptsächlich öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen, wo immer es geht Bio zu kaufen usw… - Wenn man ein wenig Geld hat, ist es leicht, sich moralisch überlegen zu fühlen.
Auch beim Thema Flüchtlinge bin ich grundsätzlich der Meinung, dass Deutschland hier einiges tun muss (was ja auch geschieht… wenngleich ich mit dem WIE nicht zufrieden bin). Überhaupt bilde ich mir ein, nicht im entferntesten ausländerfeindlich oder gar rassistisch gesinnt zu sein.
Dennoch: Ich würde mir aber niemals anmaßen vor dem mir bekannten Hintergrund herablassend über die Sachsen zu urteilen oder hier generelle Dummheit zu unterstellen. Und vielleicht wäre es dem Thema auch zuträglich, wenn das generell nicht schnell geschehen würde.

Mit Beschimpfungen und Beilidungen kriegst Du diese Menschen sicher nicht eingefangen. Mit Gegendemos ehr auch nicht. Es braucht Dialog. Und Dialog beginnt mit dem Zuhören. - Auch wenn einem nicht alles gefallen mag, was die zu sagen haben (mir auch nicht). Anders wird es leider nicht besser werden.

Nicht zu vergessen das viele plötzlich westliche Vorgesetzte hatten und ins zweite Glied zurück mussten. Die übrig geblieben NVA wurde Quasi fast jeder degradiert in die Bundeswehr aufgenommen. Da gab es leider im Rausch der Einheit viele Fehler die heute hervortreten.


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