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Es muss endlich etwas passieren (Sonstiges)

Matse, Dienstag, 28.08.2018, 16:18 (vor 2676 Tagen) @ Ulrich

Nein. Aber es sind sicherlich nicht alle, vermutlich sogar eher die Minderheit, der AFD-Wähler oder Pegida-Demonstranten knallharte Neo-Nazis. Da sind sehr viele dabei, die sich allein gelassen fühlen und deswegen den rechten Rattenfängern auf den Leim gehen. Und irgendwie kann ich es ja fast verstehen, dass man sich da dann die einfachste Lösung sucht. Das ist am Ende natürlich immer noch ihre eigene, falsche Wahl. Aber ich bin mir sicher, dass diese Leute nicht "verloren" sind.


Schwierig. es gibt vieles was einen Teil der Entwicklung im Osten, insbesondere in Sachsen erklärt. Insbesondere nach der Wende sind für viele Menschen alle Selbstverständlichkeiten weggebrochen. Die DDR war zwar einerseits ein autoritärer Staat. Aber wer sich halbwegs an die von oben diktierten Spielregeln gehalten hat der hatte Wohnung und Job, etc. sicher. Um dort aus dem Sozialen Netz zu fallen bedurfte es sehr viel. Nach der Wende hatte man zwar deutlich mehr Freiheiten, aber die sicher geglaubte Arbeitsstelle war vielfach schnell weg, man tat sich schwer mit den neuen Regeln klarzukommen.

Aber vieles was als Erklärung dient taugt nicht als Entschuldigung.

Wieso braucht es überhaupt eine "Entschuldigung" (wer entschuldigt wen und was)?
Das Konzept von Schuld ist doch eng mit genau dem autoritären Gedanken verknüpft, der in richtig und falsch (bezogen auf die DDR in systemkonform und abweichend) kategorisiert.

Wenn wir vom Gedanken der Entschuldigung wegkommen und bei der Ursachenforschung bleiben (ohne Verhalten zu akzeptieren) würde das doch auch reichen.

Und bei allem Respekt: "Man tat sich schwer, mit den neuen Regeln klarzukommen". Auch darin spiegelt sich doch das Über- und Unterordnungsverhältnis wider, durch den der Beitritt der DDR zur BRD geprägt war. Hat die Perspektive "Das neue System ist scheiße, wenn Betriebe abgewickelt werden und ganze Landstriche brach liegen?" nicht auch eine Berechtigung?

Haben sich Menschen in Altersarmut auch einfach nur mit den Regeln schwergetan?

Eine große Mitschuld speziell in Sachsen trägt für mich die dortige CDU. Für die war die PDS / Linkspartei von Anfang an nicht politischer Gegner sondern Todfeind den man mit allen zur Verfügung stehenden legalen Mitteln bekämpft hat.

Die PDS war lange Jahre eine Ostalgiepartei, die sich nie gegenüber der SED abgrenzen konnte oder wollte und dementsprechend auch nie eine Chance im Westen hatte. Erst durch die programatische Öffnung und den Zusammenschluss mit der WASG hat sich das gewandelt.


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