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Es muss endlich etwas passieren (Sonstiges)

Ulrich, Dienstag, 28.08.2018, 15:41 (vor 2678 Tagen) @ flix91

Nein. Aber es sind sicherlich nicht alle, vermutlich sogar eher die Minderheit, der AFD-Wähler oder Pegida-Demonstranten knallharte Neo-Nazis. Da sind sehr viele dabei, die sich allein gelassen fühlen und deswegen den rechten Rattenfängern auf den Leim gehen. Und irgendwie kann ich es ja fast verstehen, dass man sich da dann die einfachste Lösung sucht. Das ist am Ende natürlich immer noch ihre eigene, falsche Wahl. Aber ich bin mir sicher, dass diese Leute nicht "verloren" sind.

Schwierig. es gibt vieles was einen Teil der Entwicklung im Osten, insbesondere in Sachsen erklärt. Insbesondere nach der Wende sind für viele Menschen alle Selbstverständlichkeiten weggebrochen. Die DDR war zwar einerseits ein autoritärer Staat. Aber wer sich halbwegs an die von oben diktierten Spielregeln gehalten hat der hatte Wohnung und Job, etc. sicher. Um dort aus dem Sozialen Netz zu fallen bedurfte es sehr viel. Nach der Wende hatte man zwar deutlich mehr Freiheiten, aber die sicher geglaubte Arbeitsstelle war vielfach schnell weg, man tat sich schwer mit den neuen Regeln klarzukommen.

Aber vieles was als Erklärung dient taugt nicht als Entschuldigung. Wer gemeinsam mit Hardcore-Nazis auf die Straße geht, der weiß genau was er tut. In Ostdeutschland ist auch fast dreißig Jahre nach der Wende das liberale, selbstbewusste Bürgertum viel weniger ausgeprägt als im Westen. Es sieht so aus als seien viele Menschen die sich sicherlich selbst zum Bürgertum rechnen nie in der Bundesrepublik angekommen. Wenn ich beispielsweise an die seltsame Gestalt mit der Mütze anschaue die den Eklat in Dresden ausgelöst hat so befürchte ich dass dieser hochqualifizierte Spezialist des Landeskriminalamts wahrscheinlich wirklich der Meinung war das Kamerateam des ZDF habe ihn gar nicht filmen dürfen. Ein für mich erschreckender Gedanke.

Eine große Mitschuld speziell in Sachsen trägt für mich die dortige CDU. Für die war die PDS / Linkspartei von Anfang an nicht politischer Gegner sondern Todfeind den man mit allen zur Verfügung stehenden legalen Mitteln bekämpft hat. Nach rechts außen hingegen hat man sich nie wirklich abgegrenzt, noch heute sind dort die Übergänge zwischen CDU, AfD, NPD, Pegida, etc. in einigen Fällen fließend. Und Ministerpräsident Kretschmer ist für diese CDU in hohem Maße repräsentativ: faz.net/aktuell/politik/inland/sachsen-michael-kretschmer-verteidigt-einladung-an-nazi-15515028.html


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