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Informationen zum Moderatorenvorschlag (Politik)

markus, Donnerstag, 07.03.2024, 15:29 (vor 55 Tagen) @ Ulrich

Da die Gewerkschaft das Scheitern der Verhandlungen erklärt hat, war die "Dresdner Vereinbarung" ja wohl hinfällig.


Wieso ist dann auch die Vereinbarung über die Vertraulichkeit und das Stillschweigen hinfällig? Mehr Vertrauen kann man doch gar nicht zerschießen, als nicht bis zum Ablauf der vereinbarten Frist abzuwarten.


Die Frist galt für Verhandlungen. Die hat die GdL aber abgebrochen. Und zudem ist keineswegs gesagt, dass die Infos tatsächlich von der Bahn an die Bild durchgestochen wurden. Könnte genauso gut jemand von den eigenen Leuten gewesen sein, er sich gegenüber jemandem von der Bild inoffiziell geäußert hätte. Oder es war irgend eine Servicekraft am Veranstaltungsort, "Nein, die verhandeln nicht mehr, die GdL hat die Verhandlungen abgebrochen!". Wie die Bild an Informationen kommt, sollte mittlerweile allgemein bekannt sein.


Darf man natürlich behaupten. In einer Gewerkschaft die Sommer dieses Jahres einen neuen Chef sucht, muss ich aber auch nicht dran glauben. Redet die DB mit der Presse? Bestimmt. Versucht irgend jemand in der GdL eigene Machtstrukturen und Kontakte auszubauen. Möglich.


Ich habe den entsprechenden Passus aus der Veröffentlichung der Gewerkschaft zitiert. Dass man während Verhandlungen Stillschweigen vereinbart, ist normal. Aber es war die GdL, die diese Verhandlungen für gescheitert erklärt hat. Und damit war auch die Stillschweigevereinbarung hinfällig. Trotzdem ist keineswegs belegt, dass die Bahn die Bild informiert hat.

Zudem war klar, was die logische Folge davon war, dass die GdL die Verhandlungen für gescheitert erklärt hat, nämlich neue Streiks. Wäre es nach der GdL gegangen, dann hätten die Fahrgäste vermutlich viel weniger Zeit gehabt, sich auf diese neuen Streiks einzustellen.

Das macht doch absolut null Sinn. Warum sollte die GDL, die seit Jahren nicht mit der Bild kooperiert, Information durchstecken und damit den Zorn der Öffentlichkeit auf sich ziehen? Wenn überhaupt streut man die Informationen doch so, dass sie sich zu eigenem Gunsten auswirken. Der Bild Artikel war aber so aufgebaut, dass es eindeutig gegen die GDL ging und die Bahn die Guten sind.

Der Bahn Vorstand macht das schon ganz clever und hantiert mit psychologischen Tricks und rhetorischen Kniffen, um die Öffentlichkeit anzustacheln. Genauso clever wie sich nachträglich Boni einschließlich Zinsen zu sichern, die während der Strompreissubventionen nicht gezahlt werden durften, ohne dass es dafür einen größeren Aufschrei gibt. Aber der Pöbel soll bitte die Füße stillhalten.

Ist irgendwie gerade wie bei den Protesten gegen die DFL. „Proteste ja, aber bitte nicht so viel“ war der Tenor. Glaubt denn irgendwer, der Investor hätte sich zurückgezogen, wenn es bei Tennisbällen und zweiminütigen Unterbrechungen geblieben wäre? Nein, dafür war deutlich mehr notwendig mit der Ungewissheit, dass es vielleicht komplett eskalieren könnte. Ähnlich ist es im Tarifkonflikt bei der Bahn. Da wird einem halt nichts geschenkt. Sowas geht nur, wenn du die Daumenschraube stark genug anziehen und klarmachen kannst, dass noch genügend Mittel im Hintergrund vorhanden sind. Dem Seiler muss es weh tun. Anders wird man die 35 Stundenwoche nunmal nicht erreichen können.


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