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Experte über Deutsche Bahn: "Wer die Bahn so ruiniert, kann sie nicht retten" (Politik)

markus, Freitag, 08.03.2024, 08:46 (vor 657 Tagen) @ Habakuk

Daher bin ich aktuell echt erstaunt das dieses eigentlich tendenziell
eher progressive/linke Forum dermaßen auf die Lokführer eindrischt.


Es zeigt einfach nur auf, dass die Bahn Öffentlichkeitsarbeit beherrscht und sowohl die Medien als auch die Menschen reihenweise darauf hereinfallen. Da übernimmt dann selbst ein eher linksgerichteter Spiegel ungefiltert den Stuss, der eigentlich bei Welt.de am besten aufgehoben wäre. Und die gleiche Meute, die sonst Dinge wie ungleiches Vermögen und schlechte Arbeitsbedingungen kritisiert, während sich Vorstände die Taschen voll machen, drischt dann plötzlich auf die Arbeitnehmerseite ein. Es ist so, wie das weiter unten in dem Interview steht: Die Bahn könnte dem Papst problemlos auch ein Doppelbett verkaufen.


Es zeigt vor allen Dingen auf, dass das Auftreten von Herrn Weselsky und die im Arbeitskampf ergriffenen Maßnahmen in der Öffentlichkeit nur bedingt auf Begeisterung stoßen. Dass der Bahnvorstand ein höchst unsympathischer Verein ist, dürfte unbestritten sein. Ich habe auch nicht den Eindruck, dass sich da jetzt große Fangruppen für die Arbeitnehmerseite gebildet haben. Es sollte aber niemandem entgangen sein, dass der Konflikt ganz wesentlich zu Lasten Dritter ausgetragen wird, die keinerlei Mandat bei den Verhandlungen besitzen. Sowohl die Bahnkunden wie auch der unbeteiligte steuerzahlende Beobachter ist von dem aktuellen Zustand zutiefst genervt. Bei etwas besseren Umgangsformen Weselskys könnte sich die GDL einer größeren Unterstützung in der Bevölkerung sicher sein. Darüber braucht sich deswegen jetzt also niemand zu beklagen.

Das ist doch aber naiv. Als Gewerkschaft bist du naturgemäß im Kampmodus und dazu gezwungen, mit der Androhung und Umsetzung von Kampfmitteln Druck aufzubauen, wenn die Forderungen nicht angenommen werden. Anders können keine vernünftigen Tarifabschlüsse zustande kommen. Man muss sich wirklich von dem Gedanken verabschieden, dass es schon irgendwie ausreichend wäre, wenn sich beide Parteien mal an einem Tisch setzen und dort sachlich Argumente austauschen. Das kann gar nicht funktionieren, da die Arbeitgeberseite sich in einer stärkeren Position befindet. Erst durch Druckaufbau kann die Augenhöhe sichergestellt werden. Dass Weselsky im Kampfmodus ist, liegt in der Natur der Sache.

Man hat es doch auch bei den Fanprotesten gesehen. Die Dialoge waren nicht zielführend und Watzke/Hellmann haben einfach ihre Überlegenheit ausgespielt. Man musste erst massiv in den Spielablauf eingreifen mit immer neuen Eskalationsstufen, bis man einen Rückzieher gemacht hat.

Dass das alles unangenehm ist, streitet ja niemand ab. Aber für den reibungslosen Betriebsablauf ist die Bahn verantwortlich. Die GDL hat allein die Aufgabe, gescheite Arbeitsbedingungen für ihre Mitglieder zu erreichen.


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