schwatzgelb.de das Fanzine rund um Borussia Dortmund
A- A+
schwatzgelb.de das Fanzine rund um Borussia Dortmund
Startseite | FAQ | schwatzgelb.de unterstützen
Login | Registrieren

[Verkehr] Verbrenner (Politik)

Ulrich, Montag, 06.03.2023, 10:12 (vor 417 Tagen) @ Frankonius

Du beschreibst gerade den immensen Aufwand zur Erzeugung der E-Fuels richtig.
Das teure Zeug wird wohl hauptsächlich in Flugzeugen Anwendung finden, wo man eben nicht auf E-Antriebe umsteigen kann. Positiver Nebeneffekt ist dann, dass man nicht mehr für 20€ fliegen kann.

Selbst da werden vermutlich EFuels nicht die einzige Quelle für Treibstoffe sein. Einfach weil die Kapazitäten nicht ausreichen. Ggf. Bio-Kraftstoffe, etc., auch wenn die ebenfalls alles andere als unproblematisch sind.

Eine Frage bei den Plänen der FDP habe ich:
Es wird ja auch über das Jahr 2035 hinaus Verbrenner geben und es wird auch dann noch Benzin und Diesel aus konventioneller Förderung verkauft werden.

Wie will man technisch sicherstellen, dass die "neuen Verbrenner" (Porsche 911er ist ja so geil - das gebe ich zu) dann nur E-Fuel tanken können und nicht einfach den billigen normalen Sprit aus Erdöl?
Rein chemisch ist der Sprit doch mehr oder weniger gleich, ob jetzt künstlich erzeugt oder ob aus Erdöl gewonnen.

Das Bundesverfassungsgericht hat sich in der letzten Legislaturperiode eine wegweisende Entscheidung zum Klimaschutz getroffen. Der Staat ist verpflichtet worden, aktiv für die Reduktion von CO2-Eimissionen zu sorgen, um Klimaneutralität zu erreichen. Der Staat wird gar nicht darum herum kommen, den Preis für Kraftstoffe aus fossilen Quellen zunehmend zu erhöhen.

Auch darüber hinaus geht Volker Wissing aktuell auf extrem dünnen Eis. Zur Reduktion der CO2-Emissionen müssen alle Sektoren ihren Beitrag leisten. Damit tun sich auch andere Ministerien in der Umsetzung schwer. Aber anders als das Verkehrsressort bemühen sie sich zumindest. Wissing hingegen stellt sich auf den Standpunkt "Sollen doch andere mehr einsparen!". Ich wäre nicht überrascht, wenn es über kurz oder lang eine neue Klage vor dem Bundesverfassungsgericht geben würde. Der Ausgang dürfte dann klar sein, man würde Wissing massiv die Ohren langziehen.


Dann noch was zum Thema E-Mobilität speziell für Stadtbewohner.
Ich brauche aktuell meinen Kleinwagen (ersetzt en durstiges A4 Cabrio) für den Weg zur Arbeit nur 2-3 mal in der Woche. Da ich mitten in Frankfurt wohne gönne ich mir den Luxus eine gemieteten Platzes in einer Tiefgarage. Auch an meiner Arbeitsstelle in einem recht modernen Gebäude gibt es ein Parkhaus.

Aber: an beiden Orten gibt es keine Möglichkeit, ein E-Auto aufzuladen.
In der Umgebung der Garage in Frankfurt gibt es mittlerweile 4 Ladepunkte (die ständig besetzt sind), aber das kann doch nicht die Lösung sein. Ich habe testweise mal ein Low-Level-E-Auto gefahren (Kia E Niro) und das hat mir echt Spaß gemacht. Aber solange ich nicht einfach beim Parken (daheim und bei der Arbeit im Büro) einstöpseln und laden kann ist das Thema E-Mobilität nichts für mich.

Die Förderung von Ladepunkten wäre viel wichtiger als irgendwelche Scheingefechte um imaginäre Autos die man in 12 Jahren mit E-Fuel betreiben will.


Genau das ist eines der zentralen Probleme der Energiewende. Man zeichnet die "großen Linien", aber bei den Details versagt man. Zu einem wäre hier das Verkehrsministerium gefordert, zum anderen das Bauministerium und ggf. das Wirtschaftsministerium sowie das Finanzministerium. Gerade solche zentralen Punkte könnte man recht einfach mit Ladetechnik ausstatten, auch die ggf. notwendige Verstärkung der Erdkabel wäre einfacher als bei dezentralen Lösungen. Vielfach könnte man solche Parkhäuser und Parkplätze auch recht einfach mit Photovoltaik-Anlagen ausstatten. Dann könnte man einen Teil der elektrischen Energie direkt vor Ort erzeugen.


Antworten auf diesen Eintrag:



gesamter Thread:


1233615 Einträge in 13684 Threads, 13778 registrierte Benutzer Forumszeit: 26.04.2024, 01:42
RSS Einträge  RSS Threads | Kontakt | Impressum | Nutzungsbedingungen | Datenschutzerklärung | Forumsregeln