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Verkehrswende! (Politik)

Blarry, Essen, Montag, 06.03.2023, 15:03 (vor 389 Tagen) @ DomJay

Es wird auf einen Spagat ankommen. Wir müssen als ambitionierte Industrienation immer den Anspruch haben, dass jeder individuell seine Mobilität gestalten kann.

Das heißt aber auch, mit den unangenehmen Konsequenzen individueller Mobilität leben zu müssen. Hier aufm platten Land ist Autofahren ein Genuss, aber sobald ich an einem Samstagmittag nach Dortmund rein will, muss ich mich eben damit abfinden, dass Großstädte Autofahrer durch die sieben Kreise der Hölle jagen. Das geht eben nicht mehr anders, weil ihr nach 1945 die Gelegenheit verpasst habt, die plattgebombten Städte zukunftsfähig neuzubauen.

Apropos: warum gibt es, ob vom Verein, der Stadt Dortmund oder dem VRR ausgehend, eigentlich keine Pendelbusse vom Kamener Kreuz zum Stadion an Spieltagen? Was man allein da schon an Verkehr abfangen würde, der über die A1 und A2 anreist.

Ebenso, wie es als führende Autonation der Anspruch sein muss das Ganze bis spätestens 2040 klimaneutral zu schaffen.

"Klimaneutral" ist irgendwie immer nur eine schöne Umschreibung für "wir brauchen unendlich viel Energie umsonst". Ob es jetzt sustainable fuels sind, Wasserstoff oder direkter Betrieb von Elektroautos, Wärmepumpen, etc.: das Zeug muss da sein, es muss ins Netz kommen, und es darf nichts kosten, damit es funktioniert. Da die Erzeugung von Kraftstoffen auf Kohlen- oder Wasserstoffbasis im großen Rahmen geschehen muss, sind das keine sinnvollen Anwendungsgebiete fürs Abfangen von Spitzen im Angebot, z.B. während besonders windiger Tage. Da braucht es also Grundlastträger, die wir gerade reihenweise abschalten oder doch wieder mit Erdgas befeuern. Doof.

Auch Zulieferer werden jetzt nicht auf Teufel komm raus in den Verbrenner investieren. Denn wenn die großen auf Elektro gehen, dann werden die Stückzahlen klein und klein ist teuer.

Wie eins weiter unten geschrieben werden Zulieferer perspektivisch noch locker 50 Jahre für Verbrennungsmotoren gebraucht. Nur halt nicht unbedingt dort, wo sie jetzt sitzen, und wo es die ganz dicke Marge abzugreifen gibt. Bosch hat keinen Grund, Schiffsladungen voll Zündkerzen in die VW-Werke in Mexiko und Brasilien zu schicken, wenn sie dort vor Ort günstiger produzieren können.


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