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An der Lebenswirklichkeit vieler vorbei... (Politik)

Davja89, Donnerstag, 23.03.2023, 10:07 (vor 398 Tagen) @ Kruemelmonster09

Seien wir doch ehrlich:

Thema 1:
E Autos

Für einen signifikanten Teil der Bevölkerung ist ein E Auto doch noch deutlich unpraktikabler als ein klassicher Verbenner.
Mobilität muss praktikabel sein.
Deswegen lassen die Leute ihre Auto im Vergleich für den ÖPNV nur dort stehen wo der ÖPNV praktischer ist. Kerngebiete der Metropolen und Großstädte.
Für Menschen die dort nicht leben ist der ÖPNV doch keine wirkliche Option. Maximal als Ergänzung zum Auto um sich den 2ten Wagen zusparen.
Ein E Auto muss geladen werden. Die meisten Leute haben halt keinen bock 30 min. nach der Arbeit an einer Ladestation rumzustehen. Man will nach Hause. Tanken dauert keine 5 min.
Also muss man auf Arbeit oder zu Hause laden können. Wenn du in einer Whg. wohnst ist zu Hause laden keine Option. Auf Arbeit laden gibt es natürlich aber eher vor IT Firmen und Anwaltskanzleien.
Der 0815 Schlosser oder die Krankenschwester guckt in die Röhre.
Dazu kaufen sich viele Menschen nie in ihrem Leben einen Neuwagen. Der durchschnittliche Preis eines Gebrauchten in Deutschland liegt bei 14.000 Euro. Dafür kriegt man bei einem Verbrenner ein soliden Wagen der Familien und Alltagstauglich ist. Für das Geld bekommst du nicht mal ein E Auto womit du 1 Kiste Bier transportieren kannst.
Viele wollen halt auch mal Einkäufe ausm Baumarkt holen, Feuerholz für den Ofenholen, den Wohnwagen ziehen oder mit 5 Leuten in den Urlaub fahren.
Das wird mit einem E Auto im Format VW UP schwierig. Besonders weil du fürs selbe Geld auch einen BMW 3er Kombi mit 200 PS von 2017 bekommst.

Diese ganzen Rahmenbedingungen können und werden sich ändern. Aber vielen Leuten geht es halt auf den Senkel das jetzt schon so getan wird als ob ein E Auto eine ernsthafte Option ist. Idt es für viele eben nicht.


Thema 2
Heizen

Aktuell sollen Hausbesitzer aus der Mittelschicht perspektivisch sehr große Summen in ihre Häuser investieren wo keiner weiss ob sie ihre Investitionssumme noch zu Lebzeiten wieder bekommen.
Wenn du jetzt 45 bis 55 Jahre alt bis und die nächsten 5 Jahre eine neue Heizung benötigst:

Sagen wir dein Haus ist BJ 85. Da wirst du massive Summen bewegen müssen um dein Haus für eine Wärmepumpe fit zu machen. Da bist du schnell mal 70 bis 120.000 Euro los. Aktueller Zinsatz 4 % steigt noch im Laufe des Jahres Richtung 5% laut Experten.
Das sind große Monatliche Kosten. Das musst du an gesparten Heizkosten erstmal wieder herein bekommen.
Also sollen Leute massive Mehrausgaben tätigen einfach nur weil es gut fürs Klima ist? Ich bitte euch.
Kann da jeden verstehen der sich lieber nochmal fix ne Gasheizung einbaut für überschaubare Kosten.

Natürlich kann man da mit Subventionen und anderem gegensteuern. Das ganze muss dann aber großzügig sein und halt mal klar kommuziert werden.

Das ganze oben aufgezählte trifft die Bevölkerung in Zeiten von gallopierenden Preise. Viele schränken sich jetzt schon ein beim Einkauf oder Urlaub. Da ist die Nervösität bezgl. weiter Kosten verständlich.

Wenn die Grünen nicht verdammt gute Konzepte für den 0815 Bürger auf den Tisch legen wie das alles stemmbar sein soll die nächsten 10 Jahre wird es schwierig. Dann sind die 14% aktuell in manchen Umfragen noch lange nicht das Ende. Auch die SPD sollte aufpassen. Wenn die Bevölkerung einen massiven Wohlstandsverlust verspürt wird man auch die Partei "der kleinen Leute" abstrafen. Es wird Zeit das die Ampel wirklich gut kommuziert und aufzeigt warum es so nicht kommen wird.


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