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Zu viel Verallgemeinerungen (Politik)

markus, Montag, 06.03.2023, 22:17 (vor 410 Tagen) @ Davja89

Ansonsten ist es mit dem Auto ähnlich wie mit Booten, Häusern, Uhren oder Reisen.
Jeder kauft sich was in seiner Preisklasse. Wenn ich Normalverdiener bin fahre ich mit dem klassischen Skoda Octavia um die Ecke. Wenn ich Geringverdiener bin tut es auch der Hyundia I30 von 2012.
Wenn ich finanziell rund läuft dann haben halt auch sehr viele Menschen bock auf was schönes/teureres/namenhafteres. Natürlich ist z.b. ein BMW X5 Statussymbol. Genau wie das 170qm Haus bei einem Kind, der Malediven Urlaub oder das Polo von Ralph Lauren. Braucht man alles nicht zum Leben.
Die meisten haben aber dann doch lieber die schönen und oft auch besseren Produkte.
Ist doch auch in Ordnung. Konsum gehört im Kapitalismus dazu. Irgendwohin muss die Kohle.

Ich finde es krass, dass viele Menschen (wahrscheinlich sogar die meisten) sich in die Spirale der Lifestyle-Inflation begeben. Die Einnahmen müssen auf jeden Fall wieder nahezu vollständig raus. Aber macht es wirklich dauerhaft glücklich, Gehaltssprünge immer 1:1 in eine Nummer größer sämtlicher Dinge zu stecken? Ich meine nein. Ein neues Auto, eine größere Wohnung und jedes Jahr ein neues IPhone sind schöne Dinge, die allerdings nur für begrenzte Zeit glücklich machen. Schon nach wenigen Wochen tritt ein Gewöhnungseffekt ein und es ist nichts besonderes mehr. Die höheren Kosten hat man dagegen dauerhaft. Das führt dazu, dass man in dem Hamsterrad bis 67 gefangen bleibt. Und genau dieser Aspekt macht unglücklich, weil der Mensch gar nicht dafür geschaffen ist, täglich acht Stunden in einem Abhängigkeitsverhältnis zu sein und das zu tun, was ein möglicherweise mieser Chef ihm befiehlt. Was nützt dir alles eine Nummer größer, wenn der Preis dafür ist, ewig abhängig sein zu müssen?

Wenn man die Sinnfrage stellt kann man das eigentlich bei jedem Produkt/Dienstleistung tun.
Natürlich gibt es auch den genügsamen Typ Mensch. Der ist total glücklich in seinem 20qm WG Zimmer mit 45 Jahren und hat auch kein Problem damit seine Einkäufe mit dem Fahrrad bei -2 C im Dezember rumzufahren. Ist doch klasse. Das da nicht jeder Bock drauf hat sollte man aber zulassen.

Man muss ja nicht übertreiben. Aber derjenige ist wahrscheinlich sehr viel glücklicher. Er tut was für die Umwelt, spart zugleich eine Menge Geld, hält sich kostenlos fit und kann mit einem größeren Vermögen deutlich früher seinen Job aufgeben oder nur noch in Teilzeit arbeiten. Das ist dann eine Freiheit, die viel glücklicher macht als einfach alles in den Konsum zu stecken. Und dann hätten wir auch kein Umweltproblem und keine Angst vor Jobverlust durch ChatGPT.


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